"Hier darf man noch Nazi sein"
Fake Bundesheerplakat sorgt für Aufregung
Es sieht täuschend echt aus, sämtliche Designelemente sind authentisch, auch die richtige Schriftart – "Geogrotesque" – wurde verwendet, bestätigt der Pressesprecher des Militärkommandos Oberösterreich, Gerhard Oberreiter. Die darauf beworbene "braune" Karriere bei der Truppe, sei jedoch alles andere als lustig und möglicherweise sogar strafrechtlich relevant.
LINZ. Entdeckt wurde das gefälschte Plakat am Dienstag, von einer dem Bundesheer nahestehenden Person, in einem Schaukasten am Linzer Hessenplatz. Wenig später fand die Polizei ein zweites. Beide wurden noch am selben Tag entfernt. Wie lange das Plakat dort bereits hing, ist nicht bekannt. Einen Schlüssel für Plakatschaukästen dieser Art, kann man in jedem Baumarkt kaufen.
Oberreiter: "Beim Bundesheer hat Extremismus keinen Platz"
Das vermeintliche Werbesujet des Bundesheeres fragt zunächst "Job mit Charakter?". In großen Lettern heißt es weiter: "Hier darf man noch Nazi sein". Den Inhalt weißt Oberreiter vehement zurück.
Auf Twitter stellt er zunächst klar "Das ist kein Plakat vom Bundesheer. Beim Bundesheer hat Extremismus keinen Platz. Weder nach rechts noch nach links." Das sei auch die klare Position des Oberösterreichischen Militärkommandanten Dieter Muhr, so Oberreiter auf Nachfrage. Man gehe grundsätzlich rigoros gegen jegliche Form von Extremismus vor.
Paragraph 116 StGB
Das Heer selbst habe keine Anzeige erstattet, jedoch ermittelt die Polizei. Sollte der bislang unbekannte Urheber ausgeforscht werden, könnte ihm eine Anklage nach Paragraph 116 StGB "Öffentliche Beleidigung eines verfassungsmäßigen Vertretungskörpers, des Bundesheeres oder einer Behörde" drohen. Dieser besagt, wie die "üble Nachrede": Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bis zu 720 Tagessätzen. Der Staatsanwaltschaft Linz liegt zu dem Fall noch nichts vor.
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