Fast jeder Dritte geht in Papamonat
Seit 2011 haben bedienstete Jungväter des Magistrats Linz die Möglichkeit einen Papamonat in Anspruch zu nehmen. Mittlerweile nutzt das fast jeder Dritte. Überraschend: Von den 27 Männern, die den Papamonat beanspruchten, stammen mit 13 Männern fast die Hälfte aus den Reihen der Feuerwehr.
"Es freut mich, dass die Väter die Möglichkeit haben und nutzen, gerade in den ersten Wochen für ihre Kinder rund um die Uhr da zu sein", sagt Bürgermeister Klaus Luger. Wichtiger Grund warum das Linzer Modell gut angenommen wird: "Beim Papamonat verliert niemand", sagt Luger. Denn im Linzer Modell können sich Jungväter in den ersten acht Wochen nach der Geburt vier Wochen Sonderurlaub nehmen. Dieser wird aufgeteilt in eine Woche Sonderurlaub mit Bezügen und drei Wochen Sonderurlaub ohne Bezüge. Die drei Wochen Sonderurlaub ohne Bezüge können nach der „Linzer Regelung“ durch einen normalen Gebührenurlaub, den man sich beispielsweise "angespart" hat oder Zeitausgleich, ganz oder teilweise ersetzt werden.
Feuerwehrmänner beanspruchen Papamonat am häufigsten
In den letzten drei Jahren nutzten insgesamt 22 Väter den Papamonat der Stadt Linz. Nach neun Männern im Jahr 2011, waren es vier im Jahr 2012 und wieder neun Jungväter im Vorjahr. Heuer haben bereits weitere fünf Männer den Papamonat beantragt. In den Jahren 2012 und 2013 nahmen 13 von 45 Männern, die Väter wurden, den Papamonat in Anspruch (28,8 %). Die meisten Jungväter kamen aus den Reihen der Feuerwehr. Gleich 13 Feuerwehler blieben in den ersten beiden Monaten nach der Geburt ihrer Kinder für ein Monat zu Hause.
Väterkarenz im Magistrat zunehmend
Seit 2011 konsumierten insgesamt 10 männliche Bedienstete die Väterkarenz. Im Vergleich dazu nahm im Jahr 2011 von den 51 MitarbeiterInnen in Karenz auch ein Mann (2 %) Karenz nach Mutterschutz. Im Jahr 2012 waren es drei Männer von 70 MitarbeiterInnen (4,29 %). Von den 60 MitarbeiterInnen im Jahr 2013 nahmen sieben Männer auch Karenz (11,67 %). Von den Männern, die den Papamonat nutzten, hat bis jetzt ein Vater auch die Väterkarenz angetreten. Diese Zahl wird sicher noch steigen, da die Väterkarenz auch in den beiden Folgejahren nach der Geburt des Kindes beantragt werden kann.
Weitere Bewusstseinsarbeit, um mehr Männer zu motivieren
Initiiert wurde das Papamonat von Frauenstadträtin Eva Schobesberger: „Wir leben nach wie vor in einer Gesellschaft, die durch eine Geschlechterhierachie geprägt ist. Ein Aspekt dabei ist, dass Männer im Vergleich zu Frauen wenig zur Kinderbetreuung beitragen. Mit dem Linzer Modell ‚Papamonat’ werden gezielt Anreize geschaffen, hier gegenzusteuern.“ Denn oft in Fragen Kinderbetreuung die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen der Grund, weshalb Frauen die Kinderbetreuung übernehmen und nicht die Männer. Beim Linzer Papamonat verlieren die Familien aber kein Einkommen. Dass trotzdem "nur" knapp jeder dritte Mann die Möglichkeit hängt für Luger auch mit der gesellschaftlichen Einstellung zusammen. Um die Väter im Magistrat mehr für ihre Kinder und die Kinderbetreuung zu begeistern, setzt das Magistrat auf Bewusstseinbildung durch Vorträge und Portäts über die Vater, die das Papamonat in Anspruch genommen haben.
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