Flashmob für mehr Theater in der Schule

Am 18. Oktober demonstrieren Lehrer und Schüler für eine Aufwertung des Schultheaters. Initiator der Kundgebung ist Rudolf Neuböck, Deutschprofessor am BRG Schloss Traunsee im Salzkammergut. Der 54-Jährige leitet das renommierte Ensemble Tatort Theater und ist Landesleiter der "Arbeitsgemeinschaft Theater in der Schule". Die Lehrer wollen mit der Aktion auf die prekäre Situation ihres Freifachs aufmerksam machen. Durch den Engpass an Werteinheiten (der monetäre Gegenwert des verplanbaren Unterrichts) würden nämlich vor allem kreative und künstlerische Freifächer unter Druck geraten, so die Organisatoren. Die Theaterlehrer fordern garantiert möglichen Theaterunterricht in allen Schultypen und -stufen, eine gute Zusatzausbildung für die Lehrer und Zweckwidmung der Werteinheiten für Schultheater.

Protestaktion in Linz

Ursprünglich war die Demonstration vor dem Unterrichtsministerium in Wien geplant. Der oberösterreichische Landesschulrat verbot jedoch eine Teilnahme per Weisung. Ministerin Claudia Schmied beschloss daher, eine "Task-force" nach Oberösterreich zu schicken. Deshalb beschlossen die Organisatoren, die Theateraktion von Wien nach Linz zu verlegen. Engagierte Lehrer und Schüler werden diese in ihrer unterrichtsfreien Zeit durchführen. Der Flashmob der besonderen Art findet am 18. Oktober um 16.30 Uhr vor dem Landhaus in Linz statt.

Wie kann man teilnehmen?

Mitmachen kann jeder. Einfach das mp3-file "Titanic Dance" von www.sos-theater.gnx.at herunter- und auf den mp3-Player oder das Handy laden. Das Musikabspielgerät unbedingt zum Flashmob am 18. Oktober vor dem Landhaus mitnehmen. Zudem sollte jeder einen bunten Regenschirm dabei haben. Um genau 16.30 Uhr drücken alle gleichzeitig auf "Play".

Berühmte Unterstützer

Zahlreiche Künstler haben ihre Unterstützung und Solidarität zugesagt:

Josef Hader: "Das Allermeiste, das ich für meinen Beruf benötige, habe ich durchs Theaterspielen in meiner Schulzeit gelernt: Die Selbstverständlichkeit, vor wildfremden Leuten zu sprechen. Die Selbstsicherheit, die im Scheinwerferlicht wachsen kann. Und dass man auf der Bühne für vieles belohnt wird, wofür man im richtigen Leben bestraft werden würde. Aber Schultheater hilft nicht nur denen, die später einen künstlerischen Beruf ergreifen. Es hilft allen, die später eine Rede halten sollen. Die andere von etwas überzeugen möchten. Die davon profitieren, sich ausdrücken zu können. Also allen. Ohne Ausnahme."

Nicholas Ofczarek und Tamara Metelka: "Mit Erstaunen haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Kürzungen im Schuletat vor allem die musischen und künstlerischen Fächer betreffen sollen - besonders schlimm empfinden wir die Kürzungen im Freifach Bühnenspiel. Umso mehr, da wir uns seit Jahren wünschen, dass Theater an der Schule ein Pflichtfach wird. Die Lust am Theaterspielen begleitet den Menschen seit seinen Anfängen- Theater ist also eine Ur-Kunst, die nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung und Individualität der SchülerInnen fördert, sondern auch literarisch und sprachlich bildet und soziale Interaktion und Arbeit in der Gruppe lehrt. Das gemeinsame Hinarbeiten auf ein Ziel verbunden mit dem Erleben eines künstlerischen Prozesses und der Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich vor Publikum ist so einzigartig und wertvoll, dass es gilt, die Werteinheiten für Bühnenspiel an den Schulen zu sichern und die engagierten Lehrenden zu unterstützen. Alle genannten Lehrinhalte dienen nämlich der Weiterentwicklung in vielen - nicht nur theaternahen- Berufssparten.
Und: ohne Bühnenspiel wäre der Schulalltag einfach ärmer ..."

Ursula Strauss: "Schultheater ermöglicht Kindern und Jugendlichen auf spielerische Weise, besondere Seiten von sich selbst wie auch Verhaltensweisen anderer kennen zu lernen. Es fördert das Agieren und Reagieren, das Stellung-Beziehen, sich Ausdrücken und Zuhören. Wenn wir neugierigen jungen Menschen mit persönlichen Überzeugungen, Standpunkten und Verständnis für andere begegnen wollen, dann gehören alle kreativen Fächer, so auch das Theater an Schulen, nicht nur gefördert, sondern fix im Lehrplan verankert."

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