"Hemiteles centumannorum"
Insektenforscher entdeckte neue Tierart in Linz

Rund vier Millimeter groß ist die "Hundertjährige", die bereits 2019 in Oberösterreich identifiziert worden ist. Nun wird sie erstmals wissenschaftlich beschrieben.
 | Foto: Martin Schwarz
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  • Rund vier Millimeter groß ist die "Hundertjährige", die bereits 2019 in Oberösterreich identifiziert worden ist. Nun wird sie erstmals wissenschaftlich beschrieben.
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Zivildiener entdeckte im Altersheim in Walding eine neue Insektenart – eine Schlupfwespe. 

LINZ/WALDING. LINZ/WALDING. "Hemiteles centumannorum" – so lautet der lateinische Name der neu entdeckten Schlupfwespenart. Das Wort „centumannorum“ ist lateinisch und bedeutet „100 Jahre alt“. Mit dem Namen wird dem hundertjährigen Jubiläum der Entomologischen (= Insektenkundlichen) Arbeitsgemeinschaft am Biologiezentrum in Linz ein Denkmal gesetzt. Der Sohn von Leiter Martin Schwarz hat die neue Tierart entdeckt, und zwar in einem Altersheim in Walding.

Fund auch am Pöstlingberg

Neben dem Fund von Hemiteles centumannorum im Mühlviertel wurde die Art auch von Johann Tiefenthaler in einer Kleingartenanlage am Fuß des Linzer Pöstlingbergs identifiziert. Möglicherweise kommt die Insektenart vorwiegend im Siedlungsbereich vor. Um dazu gesicherte Angaben machen zu können, sind noch weitere Forschungen nötig. Dass eine neue Insektenart in Oberösterreich entdeckt wird, ist zunächst einmal gar nicht so ungewöhnlich – „alltäglich ist es dennoch nicht“, sagt Martin Schwarz im BezirksRundSchau-Gespräch.

Klimawandel verändert Insektenwelt

Gleich mehrere neue Arten werden pro Jahr entdeckt. Verantwortlich dafür ist der Klimawandel. Mit den höheren Temperaturen werden Insekten aus südlicheren Gefilden hierzulande heimisch. „Eine Tigermücke wurde in Oberösterreich bisher noch nicht entdeckt“, sagt Schwarz. Bis der Dengue-Fieber-Überträger auch im Land ob der Enns gefunden werde, sei es aber wohl nur eine Frage der Zeit.

Schlupfwespen für Laien kaum zu unterscheiden

Schwarz sammelt und identifiziert Insekten seit seiner Schulzeit. Angefangen hat er mit Schmetterlingen und Käfern. Da ihm die Bestimmung rasch zu langweilig wurde, wandte er sich den anspruchsvolleren Schlupfwespen zu. Die kleinen Tiere sind für Laien kaum zu unterscheiden – allein in Oberösterreich gibt es jedoch 4.000 verschiedene Arten. Selbst Insektenbestimmungs-Experten wie Schwarz tun sich oft schwer, Unterschiede bei den vier Millimeter kleinen Insekten auszumachen. "Man muss einen Blick dafür bekommen, um verschiedene Arten unterscheiden zu können", sagt Schwarz.

Ab in den Gefrierschrank

Und wie geht man bei der Suche nach den Krabblern oder Brummern eigentlich vor? Schwarz rät dazu, die Tiere in ein kleines Gefäß einzufangen. Anschließend gibt man das Gefäß ins Gefrierfach und dokumentiert den Fundort. Zur näheren Bestimmung besucht man am besten die Entomologische Arbeitsgemeinschaft. "Jede an Insekten interessierte Person ist herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen teilzunehmen.“, so Schwarz.

Zur Sache

Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Interessenten, die die Insektenwelt Oberösterreichs dokumentieren. Die Treffen finden im Biologiezentrum in der Johann-Wilhelm-Klein-Straße 73 statt. Die Termine finden Sie auf linz.entomologie.at

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Rund vier Millimeter groß ist die "Hundertjährige", die bereits 2019 in Oberösterreich identifiziert worden ist. Nun wird sie erstmals wissenschaftlich beschrieben.
 | Foto: Martin Schwarz
""Man muss einen Blick dafür bekommen, um Arten unterscheiden zu können", sagt Martin Schwarz, Leiter der Entomologischen Arbeitsgemeinschaft am Biologizentrum Linz. | Foto: Martin Schwarz
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