Bunte Bilder statt grauem Beton
Kunst am Bau hat in Linz schon lange Tradition

Ein klassisches Beispiel für Kunst am Bau in Linz aus dem Jahr 1960. Das Fresko erstreckt sich über sieben Stockwerke am Haus Muldenstraße 31 und stellt die vier Elemente dar. | Foto: Archiv der Stadt Linz
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  • Ein klassisches Beispiel für Kunst am Bau in Linz aus dem Jahr 1960. Das Fresko erstreckt sich über sieben Stockwerke am Haus Muldenstraße 31 und stellt die vier Elemente dar.
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Mit Kunst am Bau bringt die Stadt Linz seit den 1950er-Jahren Kunst in den öffentlichen Raum. Die BezirksRundSchau hat nachgefragt, woher diese Tradition kommt und in welche Richtung sie sich bis heute entwickelt hat.

LINZ. Kunst am Bau hat in Linz Tradition und geht auf die Nachkriegsjahre zurück. "Schon 1949 wurde erstmalig beschlossen, dass bei öffentlichen Bauvorhaben ein bestimmter Prozentsatz der veranschlagten Baukosten für Kunst am Bau vorgesehen ist", weiß Cornelia Daurer vom Stadtarchiv Linz. Dadurch sollte in Ausgleich für die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten historischen Bauten und Kunstwerke geschaffen werden. Als ältestes dieser Kunstwerke in der Datenbank des Linzer Stadtarchivs erfasst ist ein Werk von Ludwig Berger aus dem Jahr 1950. Es befindet sich heute noch an der Fassade der Harbach-Schule. 

An der Hauswand der Harbachschule befindet sich das wohl erste Kunst am Bau-Projekt in Urfahr. Es stammt aus dem Jahr 1950. Der Künstler ist Ludwig Berger. | Foto: Archiv der Stadt Linz
  • An der Hauswand der Harbachschule befindet sich das wohl erste Kunst am Bau-Projekt in Urfahr. Es stammt aus dem Jahr 1950. Der Künstler ist Ludwig Berger.
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Erstaunliche Vielfalt an Baukunst in Linz

Seit 1993 wird die künstlerische Ausgestaltung von städtebaulichen Großvorhaben bereits in die Planung integriert. Die Immobiliengesellschaft der Stadt Linz stellt dafür etwa ein Prozent der Baukosten von mittleren und größeren Projekten als Budget für „Kunst am Bau“ zur Verfügung. Die Kunstwerke findet man zumeist an Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden oder Orten. Auch die Bauten der gemeinnützigen Wohngenossenschaften sind traditionell bereits seit den 50er-Jahren mit künstlerischen Gestaltungen geschmückt. "Es gab keine Vorgaben, welche Techniken oder Thematiken bei der Ausgestaltung zum Zug kommen sollen", mein Daurer. Deshalb sei eine erstaunliche Vielfalt zu sehen. 

Dieses Kunstwerk wurde von Künstlerin Julia Heinisch gemeinsam mit Partner Frederic Sontag (Video.Sckre) auf einer Fassade eines GWG-Wohnbaus in der Linzer Industriezeile gestaltet. | Foto: Video.Sckre/GWG
  • Dieses Kunstwerk wurde von Künstlerin Julia Heinisch gemeinsam mit Partner Frederic Sontag (Video.Sckre) auf einer Fassade eines GWG-Wohnbaus in der Linzer Industriezeile gestaltet.
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Eye-Catcher auf gemeinnützigen Wohnbauten

"Wir überlegen immer wieder, bei Projekten Künstlerinnen und Künstler einzubinden und haben dies auch bis in die Gegenwart fortgesetzt", sagt Nikolaus Stadler, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz (GWG). Als neuere Beispiele nennt Stadler eine Wandgestaltung im Inneren des Seniorenzentrums Liebigstraße von Margit Greinöcker sowie eine „Phonographie“ des auch als bildender Künstler tätigen Komponisten Peter Androsch in der "Grünen Mitte". Laut Stadler würden Kunstwerke am Bau den Gebäuden eine andere Fassung geben und Wertschätzung gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern ausdrücken. "Außerdem wollen wir damit auch Eye-Catcher schaffen", so Stadler.

Dieses großflächige Mural ziert eine Hausfassade in der Prunbauerstraße 16 und stammt ebenfalls vom Künstler-Duo Video.Sckre. | Foto: Stadt Linz
  • Dieses großflächige Mural ziert eine Hausfassade in der Prunbauerstraße 16 und stammt ebenfalls vom Künstler-Duo Video.Sckre.
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Zeitgenössisches Graffiti als Kunst am Bau

Mit zeitgenössischen Wandbildern – sogenannten Murals – näherte sich die GWG vor kurzem sogar der Graffiti-Kunst an. "Die Idee dazu ist im Mai 2021 entstanden, als wir überlegt haben, die Fläche der Stirnseite des Wohngebäudes an der Prunbauerstraße in Urfahr neu als Werbefläche anzubieten", erzählt Stadler. Kurz zuvor gestaltete das Künstlerpaar Video.Sckre, bestehend aus der Linzerin Julia Heinisch und ihrem Partner Frederic Sontag ein großflächiges Wandgemälde in der Lessingstraße. Die GWG entschloss sich dazu, diese Fläche für ein Mural zur Verfügung zu stellen. "Das zweite Projekt haben wir dann wieder mit dem Künstlerduo Video.Sckre an der Industriezeile an einem frisch sanierten Wohngebäude umgesetzt", so Stadler. Weitere Projekte seien derzeit seitens GWG nicht in Planung.

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