Gedenken
Linz bekommt Erinnerungszeichen für NS-Opfer
Die Jury hat sich für einen Entwurf des Künstlers Andreas Strauss entschieden.
LINZ. Nun ist es fix: Linz bekommt [urlnt=https://www.meinbezirk.at/linz/c-lokales/stolpersteine-fuer-linz_a2995176]nach langer Diskussion[/url] um das Für und Wider von Stolpersteinen personalisierte Gedenkstätten für jene jüdischen Mitbürger, die Opfer der Nazis wurden. Realisiert wird der Entwurf des Ottensheimer Künstlers Andreas Strauss. Er hat rund 1,5 Meter hohe Stelen entworfen, von denen 20 in der Nähe der ehemaligen Wohnorte der Opfer aufgestellt werden. Sie zeigen Wohnadressen, Namen, Geburts- und Todesdaten sowie Informationen zu Deportation und Flucht.
Voest-Lehrlinge arbeiten mit
Drei Elemente machen das Projekt für Strauss aus: "Erstens die interaktiven, aber unaufdringlichen Tafeln mit Klingeln. Dann zweitens die Website, mit der die Klingeln auch virtuell bedient werden können und drittens die Möglichkeit, die Objekte mit den Lehrlingen im Voest-Ausbildungszentrum zu bauen", so Strauss.
"Ein sehr würdiges Projekt"
Teil der Jury war auch Charlotte Herman, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz. Sie zeigt sich "sehr zufrieden, dass es nun endlich auch in Linz ein permanentes, personalisiertes Gedenken an die NS-Opfer geben wird, deren größte Gruppe eben jüdische Opfer waren", sagt Herman zur StadtRundschau.
"Von den fünf präsentierten Vorschlägen, die alle sehr gut durchdacht waren, hat uns das Namensschild mit Klingel emotional sehr bewegt, da es auf diese Weise eine Art ‚Kommunikation’ mit den Ermordeten und Vertriebenen gibt. Es ist ein sehr würdiges Projekt", so Herman.
"Keine Kopie"
Zufrieden mit der Juryentscheidung zeigt sich auch die Politik. Für Bürgermeister Klaus Luger beschreitet Linz damit einen weiteren wichtigen Weg, damit das Geschehene und vor allem die Opfer nicht vergessen werden.
"Und: wir kopieren keine anderen Systeme, sondern schaffen durch das Projekt des Künstlers Strauss etwas Innovatives und Einzigartiges in Europa“, so Luger.
Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer spricht angesichts der Umsetzung mit der Lehrwerkstätte der voestalpine von einer "sehr bemerkenswerte Erfüllung dieses Gemeinderatsbeschlusses“. Für die Grünen findet die Diskussionen der vergangenen Monate mit der Umsetzung der Erinnerungszeichen nun ein positives Ende. "Das ist auch der Verdienst zahlreicher Bürger, die sich in den vergangenen Monaten dafür eingesetzt haben“, sagt der Grüne Klubobmann Helge Langer.
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