"Linz ist eine Arbeiterstadt, die mir gefällt"
Der Lyriker Hubert Tassatti lebt seit 1999 in Linz. Aktuell erschienen zwei Bücher von ihm: "Dunkelbunte Fumarolen" gemeinsam mit den Egger-Brüdern sowie "117 Gedichte".
LINZ (ok). Hubert Tassatti ist hager, seine Augen blitzen hinter der Brille. Als Franziskanereremit der christkatholischen Kirche lebt er in Linz. "Als Eremit legt man ein Bild von Frömmigkeit in der Stadt, in der man lebt, ab", sagt Tassatti. Und er ist mit Leidenschaft Lyriker. Bereits mehrere Bücher, Gedichtbände brachte er in seiner Wortstaemme Literaturproduktion heraus. Kürzlich veröffentlichte der 35-Jährige zwei limitierte Werke. "Dunkelbunte Fumarolen" im Oktober mit einer Auflage von 150 Exemplaren und "117 Gedichte" (Auflage hundert Stück).
"Meine Werke zeichnen sich durch ihre Kürze aus. Sie sind auf den Punkt gebracht aber auch von einer gewissen Schwermütigkeit geprägt", sagt er. "Dunkelbunte Fumarolen" entstand in Koproduktion mit Christian und Gerald Egger. Die Brüder sind ebenfalls künstlerisch tätig. Christian, der Lyriker, lebt in Thaur (Tirol), Gerald malt und lebt in Linz. Die Idee enstand 2011 noch unter dem Namen Dreiklang, die Sammlung der Gedichte erfolgte Anfang 2012. Tassatti: "Es war ein sehr interessanter Prozess."
Tassatti ist kein gebürtiger Linzer. Er stammt aus Öblarn in der Steiermark, lebt aber bereits seit 1999 in Linz. Die Stadt hat er in sein Herz geschlossen: "Mir gefällt einfach alles hier. Es ist eine Arbeiterstadt. Ich bewege mich auch gerne in den Arbeitergegenden. Die Voest und der Freinberg sind Lieblingsplätze von mir."
In "117 Gedichte" spannt er den lyrischen Bogen weiter. Waren seine Gedichte noch vor zwei, drei Jahren Gott anklagend, schwermütig, dunkel, so seien sie nun heller. "Es geht hin in Richtung sich in die Freiheit schaufeln." Ein Vielschreiber ist Tassatti nicht. "Maximal fünf Gedichte pro Woche." Die Lyrik ist auch sein größtes Hobby auch wenn sie weiterhin ein Schattendasein fristen werde: "Die Lyrik ist nicht so einfach zu verstehen. Zudem wird dieser Zweig von der Verlagen kaum gefördert."
Seine Bücher verkauft er entweder bei Lesungen oder per Mail (ossaria@gmx.at). "Ich bin da noch in einer etwas besseren Position, da ich Lesungen von Vorarlberg bis Wien halte. Andere Lyriker tun sich da viel schwerer." Ein großer Erfolg sei die Stollenlesung am Samstag, 20. Oktober, in Linz gewesen. Nächstes Jahr gastiert Tassatti am 15. Jänner in Wien und am 4. April 2013 im Stifterhaus. Und für 18. April ist eine Lesung in Waidhofen an der Thaya fixiert.
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