16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen
Linz setzt Zeichen für Gewaltschutz

Weltweit leuchten im Aktionszeitraum "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen" Gebäude orange – in Linz etwa das AEC. | Foto: Oberweger
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  • Weltweit leuchten im Aktionszeitraum "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen" Gebäude orange – in Linz etwa das AEC.
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Am 25. November startet auch in Linz die internationale Kampagne „16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen“. Das städtische Frauenbüro organisiert in Zusammenarbeit mit mehreren Initiativen Veranstaltungen. 

LINZ. Bis zum heutigen Tag wurden österreichweit, mutmaßlich 25 Frauen durch (Ex-) Partner oder Familienmitglieder getötet. Laut den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern geschahen in Oberösterreich zwei Frauenmorde, einer davon erst vor wenigen Wochen in Linz. "Das Problem ist, dass nach wie vor patriarchale Strukturen vorherrschen. Bei Femiziden geht es vielfach um Macht und ein Besitzdenken gegenüber der Frau", berichtet Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums OÖ. Dennoch sei es schwierig, genaue Faktoren für Femizide zu benennen, da es noch kaum Studien gebe. "In unserer Gesellschaft wird noch viel verharmlost, seien es sexistische Witze oder eine Sprache, die Frauen abwertet", erklärt Schuh weiter. Um Frauenmorde verhindern zu können, brauche es ein Umdenken. Viel verspreche sie sich von eigenen Gewaltambulanzen, in denen Beweise für Strafverfahren gesichert werden.

Kundgebung auf der Nibelungenbrücke

"StoP – Linz" organisiert regelmäßig Nachbarschafts-, Info- und Frauentische, um Gespräche anzubieten und für Partnergewalt zu sensibilisieren. | Foto: StoP Partnergewalt Linz
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Gewalt gegen Frauen ist in Österreich die häufigste Menschenrechtsverletzung. Zwischen 25. November und 10. Dezember möchte deshalb das städtische Frauenbüro, im Rahmen der Aktionstage „16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen“, mit mehreren Veranstaltungen ein klares Zeichen setzen. Den Auftakt macht das Bündnis 8. März am 24. November mit einer Kundgebung auf der Nibelungenbrücke. Mit dabei ist "StoP – Stadtteil ohne Partnergewalt Linz", ein Gewaltpräventionsprojekt, das dort ansetzt, wo Gewalt stattfindet: in der Nachbarschaft, in den Siedlungen und Häusern. "Gewalt ist nicht privat und geht uns alle etwas an. Wir wollen die Gesellschaft sensibilisieren, denn jeder kann etwas tun", so Koordinatorin Sylvia Aufreiter. Am 23. November lädt "StoP Linz", um 19 Uhr, zur Theatervorstellung "Die Zelle" ein (Anmeldung verpflichtend). In dem Stück thematisiert Constance Cauers Partnergewalt an Frauen. Zum Veranstaltungsort wird eine leerstehende Wohnung im Linzer Zentrum. Zudem organisiert "StoP Linz" am 28. November von 17 bis 19 Uhr im Kitchenhub (Ing.-Stern-Str. 45-47, 4020 Linz) einen Nachbarschaftstisch. Es folgen am 1. Dezember Hofgespräche (13 bis 14.30 Uhr) sowie am 5. Dezember ein Frauentisch (17 bis 19 Uhr). Beides findet im Grünschnabel-Remisenhof (Landgutstr. 13, 4040 Linz) statt.

Matinee und Poetry Slam

Maren und Mariella von "CatcallsofLinz" kreiden in der Stadt sexistische Sprüche an: Sie versuchen, in Ruhe darüber aufzuklären, dass Catcalls nicht normal sind und dass sie auf keinen Fall die Schuld der Betroffenen sind. | Foto: CatcallsofLinz
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Im Rahmen der "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" gibt es am 26. November zudem eine Matinee des Frauenhauses Linz im Central, bei der auch "CatcallsofLinz", eine Initiative zur antisexistischen Bewusstseinsbildung, vertreten ist. "Sexismus ist in unserer Gesellschaft nach wie vor viel weiter verbreitet, als uns bewusst ist. Er begegnet uns täglich und überall – in Medien, in der Werbung, am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum, in der Politik. Das Bewusstsein für Sexismus und diesen zu erkennen, ist in den letzen Jahren sicherlich gestiegen, dennoch ist Sexismus präsenter denn je und nicht ungefährlich: Er kann zu ungleicher Chancenverteilung und sexueller Belästigung bis hin zu Gewalt führen", erklären Maren und Mariella von "CatcallsofLinz". Zum Abschluss des Aktionszeitraums lädt das Frauenbüro am 6. Dezember zum Poetry-Slam in die Stadtwerkstatt ein. Poetinnen und Poeten präsentieren dabei selbstgeschriebene Texte über Gewalt gegen Frauen. Start ist um 18 Uhr, Besucher sind zu einer After-Party eingeladen.

Ars Electronica Center leuchtet orange

Im Rahmen der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen“ fordert das Frauenbüro der Stadt Linz mit Veranstaltungen und Aktionen das Recht auf ein gewaltfreies Leben ein. | Foto: Evi Gmach
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Auch die weltweite UN Women-Kampagne „Orange the World" macht in Linz auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Soroptimist International Österreich begleitet die Kampagne, etwa mit einer Podiumsdiskussion an der MedUni am 4. Dezember um 18.30 Uhr. Der Club Linz Fidentia übergibt im Rahmen der Veranstaltung zudem das 100. Fidentiapaket, das sich an Frauen aus dem Frauenhaus richtet und das ihnen mit einer Grundausstattung für eine Haushaltsgründung wieder den Schritt in ein selbstständiges Leben ermöglicht. Andrea Rockenbauer, Präsidentin des Soroptimist Clubs Traunsee, verrät, dass auch heuer wieder Gebäude als Zeichen gegen Gewalt an Frauen orange eingefärbt werden – so etwa das AEC und das Landestheater Linz. Mehr Infos zu den Veranstaltungen des Frauenbüros der Stadt Linz sowie Anmeldung unter: linz.at/frauen

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