Linzer Berufsfeuerwehr rettet zahlreiche Larven einer stark gefährdeten Lurchart
Am Vormittag des 31. Juli wurde im Industriegebiet eine von der Naturschutzabteilung des Landes Oö. geförderte Ersatzbrutstätte der nahezu vom Aussterben bedrohten Wechselkröte (Bufotes viridis), von Mitarbeitern der Linzer Berufsfeuerwehr, mit etwa 10 m³ Trinkwasser gefüllt. Die geringe Niederschlagsmenge in Linz – bisher trockenstes Jahr seit Messbeginn im Jahr 1852 (Quelle: Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) gefährdete bereits lokal die Reproduktion dieser seltenen Amphibienart. Die geringe Luftfeuchtigkeit, hohe Temperaturen und Wind begünstigten, dass der Wasserspiegel, von extra für diese Art errichteten Laichgewässern, zu rasch absank. Dank der Linzer Berufsfeuerwehr konnte lokal nicht nur die Reproduktion der seltenen Wechselkröten aufrecht erhalten, sondern auch die derzeit darin befindliche Brut gerettet werden. Die Lurchart selbst stellt, als nahezu vom Aussterben bedrohte Art, einen wertvollen Bestandteil der örtlichen Biodiversität dar und scheint nicht ohne Grund nach Fauna- Flora- Habitat (FFH)- Richtlinie geschützt. Die gebietsweise begrenzte Verbreitung in Linz, lässt die streng geschützte Wechselkröte als gute Indikatorin für Umweltzustände und deren Veränderungen erkennen. Auch die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen findet durch sie ihre Bestätigung. Mein Spruch, "die Weisheit eines Menschen spiegelt sich im Umgang mit der Natur wider", weist auf Personen hin, die sich, wie in diesem Fall die Mitarbeiter der Linzer Berufsfeuerwehr, für ein Aufrechterhalten des aquatischen Lebensraums der seltenen Wechselkröten sorgten und damit auf lobenswerte Weise den Arterhalt förderten.
Mitarbeiter der Naturschutzabteilung vom Land Oö., der freiberufliche Biologe Herr Mag. Werner Weißmair, die Linzer naturkundliche Station, der Oö. Naturschutzbund und ich bemühen uns sehr, um die Stabilisierung und den Erhalt der lokal im Linzer Industriegebiet auftretenden und äußerst erhaltenswerten Wechselkrötenpopulationen. Damit verbunden ist der Erhalt und das Schaffen neuer Lebensräume, insbesondere in Form angelegter Folienteiche, die einer gewissen Pflege bedürfen und die Artenkenntnis voraussetzt. Denn nur wer die Lebensweise der Tiere genau kennt, kann auch zielgerichtete Schutzmaßnahmen herbeiführen, damit nächste Generationen von Tier und Mensch davon profitieren.
Ihr Verhaltensforscher
Franz Huebauer
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