Nibelungenbrücke bleibt ein "Provisorium"

Die Radlobby Oberösterreich plant eine Protestaktion auf der Brücke für 8. Mai. Foto: Radlobby
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LINZ (jog). Zu Verbesserungen für Radfahrer auf der Nibelungenbrücke dürfte es in absehbarer Zeit nicht kommen. Großprojekte wie der Neubau der Eisenbahnbrücke, die Sanierung der Autobahnbrücke und der Westring haben Priorität. Ursprünglich sollte die Verbreiterung des Radweges von 80 Zentimetern auf die vorgeschriebene Mindestbreite von 1,5 Metern bis 2015 realisiert werden. "Die aktuelle Lösung ist ein 30 Jahre altes Provisorium. Pro Brückenseite ist theoretisch nur eine Fahrtrichtung erlaubt", sagt Mirko Javurek von der Radlobby OÖ. "In Hinblick auf die aktuellen Brückenthematiken in Linz wäre eine Verbreiterung zum aktuellen Zeitpunkt undenkbar. Einerseits gilt es in einem Gesamtkonzept auch die Nadelöhre vor und nach der Brücke zu regeln. Andererseits würde man mit Bauaktivitäten auf einer weiteren Brücke die Verkehrsteilnehmer und damit auch Fußgänger und Radfahrer massiv belasten", sagt Vizebürgermeisterin Karin Hörzing. Auf einen tatsächlichen Bautermin möchte sich die Verkehrsstadträtin nicht festnageln lassen. Der Fakt, dass es sich bei der Nibelungenbrücke um eine Landesbrücke handelt, verkompliziert das Vorhaben zusätzlich. Zwei Millionen Euro würde eine Adaptierung mindestens kosten. "Wie es momentan aussieht, wird vor 2020 nichts passieren", sagt Javurek. Die Nibelungenbrücke gilt als wichtigster Lückenschluss für das Radverkehrsnetz. "In den letzten Jahren wurden zwar viele Radwege in Linz geschaffen, doch um Sicherheit, speziell auch für junge Radfahrer, zu garantieren, brauchen wir durchgehende Verbindungen ohne Unterbrechungen. Linz ist in dieser Hinsicht ein Fleckerlteppich", so der Radlobbyist. Im Herbst 2014 wurde ein gemeinsames Gesamtverkehrkonzept für den Großraum Linz von Stadt und Land vorgestellt. Zielvorgabe ist, den Anteil an Radverkehr, Fußgängern und öffentlichem Verkehr auf 40 Prozent zu heben. Aktuell werden nur sieben Prozent aller Wege in Linz mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Deutlicher Aufholbedarf
Im Vergleich mit anderen Landeshauptstädten liegt man damit im unteren Mittelfeld. Innsbruck (23 Prozent) und Salzburg (18 Prozent) haben dabei die Nase vorne. "In Salzburg fährt sogar der Bürgermeister mit dem Rad, außerdem hat dort der Radbeauftragte der Stadt deutlich mehr Handlungsspielraum", sagt Javurek. "Der Radverkehrsanteil wird natürlich auch dadurch beeinflusst, wie gut der öffentliche Verkehr ausgebaut ist", sagt Hörzing. Linz nimmt mit 23 Prozent bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln den ersten Platz ein. Dennoch hat Linz noch viel Potenzial. "Fast jede Autofahrt ist kürzer als fünf Kilometer", sagt Markus Gansterer vom Verkehrsclub Österreich. Einbahnstraßen werden zunehmend für Radfahrer in beide Richtungen geöffnet. "Das sind sensible Maßnahmen. Entscheidend ist, sich jeden Fall einzeln anzusehen. Nicht überall sind Radwege gegen die Einbahn übersichtlich und sicher genug", sagt Hörzing. 2015 steht die Erschließung der "Grünen Mitte" mittels Radwegen auf der Agenda der Linzer Verkehrsplaner.

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