Florian 2021
Rund 700 Freiwillige motivierte Tobias Reder für seine Nachbarschaftshilfe
Innerhalb weniger Tage nach Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 startete Tobias Reder gemeinsam mit Jahn Brüggemann, Ralf Schinko und Elena Richtsfeld via Facebook eine Nachbarschaftshilfe-Initiative. Rund 700 Personen machten dabei mit und unterstützen seitdem ältere Menschen und Risikopatienten während der Pandemie.
LINZ. "Wenn die Leute merken, es geht um eine gute Sache, dann sind sie auch bereit zu helfen", resümiert Tobias Reder nach einem Jahr Engagement bei "Linz, wir unterstützten Euch – Nachbarschaftshilfe in Zeiten von Corona". Gleich zu Beginn des ersten Lockdowns ergriff der 29-jährige Linzer die Initiative und gründete eine Facebookgruppe. "Es haben sich gleich sehr viele hilfsbereite Menschen angemeldet", schildert Reder, "wir haben diese dann an die Leute vermittelt, die Unterstützung brauchten." Dafür war zu Beginn ein großer Organisationsaufwand notwendig, den Reder ohne finanzielle oder sonstige Hilfe von öffentlichen Stellen stemmte.
Rund 20 Stunden pro Woche engagiert
Gut 20 Stunden pro Woche nahm das Engagement in den ersten Monaten in Anspruch, zusätzlich zu seinen Schichten als Zivildiener beim Arbeiter Samariterbund. Unterstützt haben ihn seine Freunde Jahn Brüggemann, Ralf Schinko und Elena Richtsfeld. "Beim Telefondienst haben wir uns abgewechselt", so Reder. Rund 700 Helfer haben sich gemeldet, das Nachbarschaftshilfe-Team hat diese dann an Menschen vermittelt, die Unterstützung beim Einkaufen, Hunde ausführen oder sonstigen Tätigkeiten brauchten. "Unser Ziel war von Anfang an, dass sich so fixe Partnerschaften bilden und diese sich dann die Hilfsdienste direkt untereinander ausmachen", erklärt Reder.
Potenzial an Solidarität sinnvoll nutzen
Mittlerweile ist Reder als Clubreferent bei den Linzer Grünen tätig und die Nachbarschaftshilfe organisiert sich nach einem Jahr, wie gehofft, fast vollständig von selbst. Das große Potenzial an Solidarität in seiner Facebook-Gruppe möchte er aber unbedingt auch in Zukunft weiter sinnvoll nutzen: "Ich überlege gerade, für welche Art von Aktivität ich die Leute noch motivieren könnte", sagt Reder, "als nächsten Schritt werde ich mal unsere Helfer selbst dazu befragen."
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