Eine Seminarbäuerin gibt Tipps
So bleibt Obst und Gemüse länger haltbar
Einkochen, Fermentieren, Einfrieren: für das Haltbarmachen von Obst und Gemüse gibt es eine Reihe an wertvollen Tipps. Im Gespräch mit der BezirksRundSchau erklärt Magdalena Mehringer, Seminarbäuerin aus Gallneukirchen, wieso das Konservieren von Lebensmitteln zurzeit wieder voll im Trend liegt.
LINZ. Die Seminarbäuerin Magdalena Mehringer aus Gallneukirchen gilt als erfahrene Lebensmittelproduzentin. Sie ist mit mehreren Geschwistern auf einem Bauernhof im Mühlviertel aufgewachsen. Dort hat sie seit der Kindheit geholfen, Gemüse und Obst über den Winter haltbar zu machen. Von "Kraut einstampfen" über Marmelade kochen und Säfte pressen war alles dabei. Ihr Wissen gibt sie nun in Kursen gerne weiter und verrät, wie das mit dem Konservieren genau funktioniert. Auch der BezirksRundSchau hat die Seminarbäuerin in einem Gespräch erklärt, wie sich Obst und Gemüse auch abseits vom üblichen Einfrieren über den Winter halten.
Säfte, Marmeladen, Chutneys
"Obst eignet sich perfekt zum Einkochen", weiß die Seminarbäuerin. Aus Erdbeeren stelle sie gerne Marmeladen her und Kirschen verwende sie häufig, um Saft zu machen. Nach dem Abfüllen könne man Konfitüren und Säfte auch einfrieren, damit sie noch länger haltbar bleiben. Erst kürzlich hat Mehringer "Dirndlkirschen" fermentiert: Die "falschen Oliven" aus dem Mühlviertel schmecken nun sicher bis zur nächsten Saison. Sie rät auch zum Trocknen oder Dörren von Obst. Mehringer macht aus Äpfeln gerne Apfelchips. Als Tipp gibt die Seminarbäuerin mit: "Getrocknetes Obst kann man im Winter super für das Backen von Kletzenbrot verwenden". Laut ihr bieten sich viele Obstsorten auch zum Einlegen in Alkohol oder zum Sirup Kochen an. Wer es gerne süßsauer mag, für den sind Chutneys das Richtige. Mehringer mischt Obst hier am liebsten mit Zucchini.
Fermentieren liegt im Trend
"Fermentieren ist super unkompliziert und man braucht dazu auch keinen Strom. Das Einzige, was man benötigt, sind ein Glas und Salzlake", erklärt die Seminarbäuerin. Bei der Fermentation wandeln Milchsäurebakterien Zucker in Säure um, die den unliebsamen Mikroorganismen schaden und die Nahrung konserviert. Jetzt im Herbst beginne die "Fermentier-Saison" wieder, damit das Gemüse bis zum nächsten Frühling haltbar bleibt, so Mehringer. Auch bei wenig Zeit funktioniere diese Art des Haltbarmachens gut: Einfach den Überschuss an Gemüse am Abend nebenbei verarbeiten. "Fermentieren liegt voll im Trend und ist auch der neue Renner unter Jungen. Durch Fermentation wird Gemüse zum Super-Food", sagt die Seminarbäuerin. Der Grund dafür: Die Nährstoffdichte ist bei in Milchsäure Eingelegtem noch höher. Fermentiertes Gemüse liefert auch viele wichtige Vitamine und ist besonders für die Darmflora und somit für das Immunsystem wertvoll. Zudem könne man neben dem gängigen Einfrieren zum Beispiel Knoblauch und Schwammerl in Öl einlegen. Für Gurken eigne sich besonders das Konservieren in Essigsud, denn das Ergebnis seien dann die beliebten "Essiggurkerl". Das fermentierte oder eingelegte Gemüse sollte man dann aber auf jeden Fall kühl im Keller lagern.
Auf den Winter vorbereiten
Die beliebten Kurse zum Haltbarmachen von Obst und Gemüse werden auch in Linz angeboten: Am 1. Oktober findet um 9 Uhr "Sauerkraut, Kimchi & Co selber machen" im Seminarhaus auf der Gugl statt. Weitere Termine für Linz sind am 5. November um 9 Uhr und am 9. November um 18.30 Uhr. Ab zehn Personen ist es möglich, sich einen Wunschtermin zu vereinbaren. Mehr Informationen und Anmeldung unter: ooe.lfi.at
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