Tipps & Tricks
So fütterst du Vögel im Winter richtig

Das Rotkehlchen ist auch in der Stadt ein beliebter Futtergast. | Foto: Josef Limberger
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  • Das Rotkehlchen ist auch in der Stadt ein beliebter Futtergast.
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Michael Lederer, Ornitologe bei der Naturkundlichen Station der Stadt Linz und der Naturschutzbund OÖ verraten, worauf Vogelfreunde beim Füttern im Winter achten sollten.

LINZ. Vögel haben es nicht leicht. So beliebt sie bei den Menschen auch sind, ihre Bestände gehen teilweise dramatisch zurück. Das liegt etwa an geringerem Nahrungsangebot, dem fortschreitenden Verlust von Naturräumen und der intensiven Landwirtschaft. Das Gute ist: Jeder kann zum Vogelschützer werden – auch und gerade in der Stadt. Neben dem Anbringen von Nistkästen ist die Winterfütterung ein wichtiger Beitrag und fast überall möglich, wo es zumindest ein Fensterbrett gibt. Doch wie füttert man eigentlich richtig? Für den ersten Tipp ist es fast schon ein wenig zu spät:

"Man sollte nicht bis zum ersten Schnee damit warten, damit sich die Vögel schon an den Futterplatz gewöhnen können", verrät Michael Lederer, Ornithologe bei der Naturkundlichen Station der Stadt Linz.

Er kümmert sich besonders um drei große Futterstationen im Botanischen Garten. Rund 200 Futterstellen gibt es in Linzer Parks und Friedhöfen.

Lieber Silos als Häuschen

Hat man die Möglichkeit, in seinem Umfeld ein Futterhäuschen aufzustellen, gilt es einiges zu beachten. Sowohl Experte Lederer als auch der Naturschutzbund Oberösterreich empfehlen Futtersilos anstatt der klassischen Häuschen. Das sind Plexiglasröhren mit Löchern auf beiden Seiten, wo sich die Vögel die Körner einzeln herauspicken können. Der große Vorteil ist, dass das Futter nicht nur vor Nässe und Schnee geschützt ist, sondern auch vor Verunreinigung durch Vogelkot. So kann man die Ausbreitung von Krankheiten vermeiden. Auch Tauben können die Futterstelle nicht mehr plündern.

Je vielfältiger, desto besser

Bei der Wahl des Futters kommt es auf Qualität und Vielfalt an. Regionalität ist auch beim Vogelfutter zu empfehlen. "Wenn ein Futter nicht angenommen wird, ist das meistens Importware", so Lederer. Damit viele verschiedene Vogelarten die Futterstelle besuchen, sollte man unterschiedlichstes Futter bieten. Der Naturschutzbund empfiehlt neben den klassischen Sonnenblumenkernen Hanf- oder Leinsamen, Hasel- oder Walnüsse, Äpfel, getrocknete Beeren und Rosinen sowie Haferflocken, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist. Auch Hirsekolben werden gerne angenommen, ergänzt Lederer. Insbesondere Meisen „fliegen“ auf Fett-Futter-Gemische, die Meisenknödel sollten aber nicht in Plastiknetzen eingewickelt sein, da sich Vögel darin verheddern können.

Auf den Boden nicht vergessen

Wer Amseln, Buchfinken oder Girlitzen etwas Gutes tun will, sollte auf dem Boden Futter anbieten, etwa mit speziellen "Futterbrettern". Lederer empfiehlt außerdem, beim Vogelfutter regionale Produkte zu kaufen. "Für die Eierschalenbildung im Frühling sollte man auch Muschelkalk dazulegen", sagt Lederer. Keinesfalls verfüttern darf man Tischabfälle, Speisereste, Brat-, Back- und Speisefett oder etwa Kuchenreste. "Auch Brot ist ungeeignet, da es im Magen der Vögel aufquillt und sie krank macht", warnt der Naturschutzbund OÖ. Übrigens kann man durchaus auch in der warmen Jahreszeit füttern – aufgrund des zurückgehenden Nahrungsmittelangebots wird das sogar empfohlen.

Im Sommer auf Hygiene achten

Man muss im Sommer aber besonders auf Hygiene achten, denn bei höheren Temperaturen ist die Gefahr der Übertragung von Salmonellen oder anderen Krankheiten von Vogel zu Vogel besonders hoch. Dann schadet das gut gemeinte Füttern den Vögeln mehr, als es nutzt. Wer die Empfehlungen aber beachtet, wird viel Freude mit der eigenen Futterstelle und beim Beobachten der vielen gefiederten Gäste haben.


Weitere Informationen und Links

Kostengünstige Futterhäuser und Futtersilos aus Holz können im Büro des Naturschutzbundes unter 0732/779279 oder oberoesterreich@naturschutzbund.at erworben werden. Mehr Infos unter naturschutzbund.at

Aktuelle Infos zur Arbeit der Naturkundlichen Station der Stadt Linz finden Sie unter botanischergarten.linz.at

Die Stunde der Wintervögel 2022
Seit bereits 13 Jahren ruft die Vogelschutz-Organisation "Birdlife" zur "Stunde der Wintervögel" auf. Österreichs größte Vogelzählung findet von 6. bis 9. Jänner 2022 statt. Im Mittelpunkt dieser „Citizen Science“-Aktion steht die Erforschung der häufigsten und am weitesten verbreiteten Vogelarten wie Amseln, Spatzen, Finken und Meisen, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Alle Infos dazu unter birdlife.at

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