Story der Woche
Was Denkmäler uns erzählen können

Anlässlich des Tags des Denkmals am 26. September machen wir uns auf die Suche nach den "jüngsten" Linzer Denkmälern. Adalbert Stifter (im Bild) hingegen hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel. | Foto: Linz Tourismus
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  • Anlässlich des Tags des Denkmals am 26. September machen wir uns auf die Suche nach den "jüngsten" Linzer Denkmälern. Adalbert Stifter (im Bild) hingegen hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel.
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Anlässlich des Tags des Denkmals am 26. September hat die StadtRundschau im Archiv der Stadt Linz gestöbert und ist auf viel Interessantes gestoßen: Insgesamt 798 Denkmäler, die 967 Wohn- und Geschäftsgebäude nicht eingerechnet, umfasst die umfangreiche Online-Datenbank

LINZ. Eine überraschend hohe Anzahl an Bau- und Kunstdenkmälern befindet sich in Linz. Dazu zählen nicht nur Gebäude und Skulpturen, sondern auch Gedenktafeln, Brunnen, Sakralbauten und auch einige Naturdenkmäler – sieben alte Bäume und Baumgruppen sind verzeichnet. Fast jedes Jahr kommen neue Gedenkorte hinzu. Kurz vor der Umsetzung befinden sich zum Beispiel die Erinnerungs-Stelen für die Opfer der NS-Diktatur des Ottensheimer Künstlers Andreas Strauss. Damit reiht es sich in die Riege der 34 bestehender antifaschistischer Gedenkstätten ein. 

Gedenktafeln tragen häufig zur Erinnerungskultur und Aufarbeitung der Stadtgeschichte bei. Diese am Landesgericht Linz erklärt die Rolle des Gerichts während der NS-Diktatur. | Foto: Stadtarchiv Linz
  • Gedenktafeln tragen häufig zur Erinnerungskultur und Aufarbeitung der Stadtgeschichte bei. Diese am Landesgericht Linz erklärt die Rolle des Gerichts während der NS-Diktatur.
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Gedenktafel zur NS-Justiz am Landesgericht

Ebenfalls aus jüngerer Zeit stammt die Gedenktafel am heutigen Linzer Landesgericht. Sie wurde dort 2017 installiert und erläutert die Rolle des Landesgerichts im Justizapparat des NS-Regimes. Daraus geht hervor, dass es Sitz mehrerer während der nationalsozialistischen Herrschaft eingerichteter Gerichtstypen war. Am Sondergericht und dem Volksgerichtshof wurden von 1939 bis 45 zahlreiche Todesurteile gegen "politische Straftäter" und "Landesverräter" verhängt. 

Es muss nicht immer Granit sein: Zwei Eichen erinnern neben der Pfarre Linz-Marcel Callo an ihren Namenspatron, der im KZ Mauthausen ums Leben kam. | Foto: Stadtarchiv Linz
  • Es muss nicht immer Granit sein: Zwei Eichen erinnern neben der Pfarre Linz-Marcel Callo an ihren Namenspatron, der im KZ Mauthausen ums Leben kam.
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Lebendiges Mahnmal gegen Terror und Gewalt

Denkmäler müssen auch nicht immer aus Stein sein: Auf Initiative der Pfarre Linz-Marcel Callo in Auwiesen wurde im Garten neben der Kirche zwei Eichen in Erinnerung an den Pfarrpatron Marcel Callo gepflanzt. Der Arbeiter und Jugendseelsorger starb 1945 an den Folgen seiner Misshandlungen im KZ Mauthausen. Am 70. Jahrestag der Verhaftung – dem 19. April 2014 – segnete der damalige Bischof Maximilian Aichner die zwei Bäume.

Das Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit wurde 2017 vor dem Neuen Rathaus eröffnet. | Foto: Stadtarchiv Linz
  • Das Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit wurde 2017 vor dem Neuen Rathaus eröffnet.
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Zeichen für gewaltfreie Konfliktkultur

Als Friedensstadt will Linz mit dem Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit vor dem Neuen Rathaus ein sichtbares Zeichen für gewaltfreie Konfliktkultur setzen. Dieses Mahnmal soll auch die Vergangenheit dieser Stadt reflektieren sowie derjenigen Österreicher gedenken, die sich aktiv und ohne Gewaltanwendung gegen das nationalsozialistische Gewaltregime stellten. Eine Jury lud fünf Künstler mit Oberösterreich-Bezug zu einem Wettbewerb ein und wählte schließlich den Entwurf von Karl-Heinz Klopf für die Umsetzung aus. Die Eröffnung erfolgte am 2. Oktober 2017.

Der "Lichtbrunnen" in der Altstadt speichert durch Photovoltaik-Elemente das Tageslicht und leuchtet in der Nacht. | Foto: Archiv der Stadt Linz
  • Der "Lichtbrunnen" in der Altstadt speichert durch Photovoltaik-Elemente das Tageslicht und leuchtet in der Nacht.
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Lichtbrunnen in der Altstadt

Das nach unseren Recherchen "jüngste" Linzer Denkmal ist der Lichtbrunnen am Hofberg in der Linzer Altstadt. Die knapp neun Meter hohe Stahl-Stele mit integrierten Photovoltaikelementen speichert das Tageslicht und gibt es nachts wieder ab. Als Zeichen der Erneuerung wurde das Objekt anstelle eines ehemaligen Brunnens im Auftrag des Vereins Altstadt neu vom Architekturbüro tp3 dort 2018 errichtet. 

Wer nun selbst Lust auf Stadtgeschichte bekommen hat: Ein Verzeichnis aller Linzer Denkmäler findet man in der Datenbank des Stadtarchivs

Tag des Denkmals am 26. September

Der Tag des Denkmals wird vom Bundesdenkmalamt koordiniert und findet jährlich am letzten Sonntag im September (26. September 2021)  in ganz Österreich statt. Heuer steht er unter dem Motto „Denkmal inklusive … ”. Das Thema beinhaltet die Aspekte Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit, moderne Architektur, Religion und Alltag. Rund 250 historische Objekte öffnen an diesem Tag ihre Türen und haben ein spezielles Programm vorbereitet.

Veranstaltungen in Linz: in Linz beteiligen sich das architekturforum oberösterreich, die Kunstuniversität, das Lentos Kunstmuseum, der Mariendom, das Nordico Stadtmuseum, das StifterHaus und das Schlossmuseum. Das gesamte Programm finden Sie HIER.

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