Wichtige Pionierarbeit: Frauenpreis für Gewaltopfer-Projekt

Frauenstadträtin Eva Schobesberger (r.) und Jutta Reisinger (l.), Frauenbeauftragte der Stadt Linz, gratulierten Monika Kern (Mi.), Initiatorin des Projekts GOBT.
  • Frauenstadträtin Eva Schobesberger (r.) und Jutta Reisinger (l.), Frauenbeauftragte der Stadt Linz, gratulierten Monika Kern (Mi.), Initiatorin des Projekts GOBT.
  • hochgeladen von Nina Meißl

Das Projekt ist aus einem Bedarf heraus entstanden. "Immer wieder kam es vor, dass Mitarbeiter mit von Gewalt betroffenen Frauen in Kontakt kamen. Es gab keine spezifische Ausbildung zur Gewaltopferbetreuung in den Krankenhäusern, viele Kollegen waren verunsichert. Der Wunsch, richtig zu reagieren war groß", sagt Monika Kern. Sie rief daher 2008 am AKh Linz, dem nunmehrigen Kepler Universitätsklinikum, ein Pilotprojekt ins Leben: das GewaltOpferBetreuungsTeam (GOBT).

Sensibler Umgang

Ziel des Projekts ist es sicherzustellen, dass von Gewalt betroffene Frauen im Krankenhaus auf kompetente und sensibilisierte Ärzte und Mitarbeiter treffen. "Gesundheitseinrichtungen können den Betroffenen professionelle Versorgung, Schutz vor dem Täter und Hilfe in der Krisensituation bieten", so Kern, die heute als leitende Soziologin der Abteilung Sozialberatung und Entlassungsmanagement tätig ist. Gestartet wurde mit zehn Mitarbeitern. Heute besteht der engere Arbeitskreis aus 32 Personen, darunter Ärzte, Psychologen und Mitarbeiter der verschiedensten Abteilungen – von der Gynäkologie bis zur Kinderchirurgie. Das GOBT arbeitet auch eng mit vielen externen Hilfseinrichtungen zusammen. "Die betroffenen Frauen werden über Unterstützungsmöglichkeiten aufgeklärt und an Hilfseinrichtungen vermittelt." Zudem werden in Zusammenarbeit mit der Gerichtsmedizin Spuren gesichert für eine etwaige Anzeige. "Ärzte sind nur bei schweren Verletzungen wie Knochenbrüche verpflichtet, eine Anzeige zu erstatten. Wir dokumentieren jedoch alle Verdachtsfälle und bieten den Frauen Hilfe an", sagt Kern.

Frauenpreis der Stadt Linz

Das Projekt wird nun mit dem Frauenpreis der Stadt Linz ausgezeichnet. "In Österreich erlebt mindestens jede fünfte in einer Beziehung lebende Frau Gewalt von ihrem Ehemann oder Lebensgefährten. Häusliche Gewalt ist dennoch nach wie vor ein Tabu. Die Vergabe des Frauenpreises 2017 bringt die Wertschätzung für die Pionierarbeit des GOBT zum Ausdruck", sagt Frauenstadträtin Eva Schobesberger. Die Einführung des interdisziplinären GewaltOpferBetreuungsTeams am AKh war beispielgebend: "Seit 2012 sieht das Gesetz Opferschutzgruppen in allen Krankenhäusern vor. Wir waren damit schon früher dran als der Gesetzgeber", sagt Kern, die ihr Wissen auch an andere Gesundheitseinrichtungen und Schulen weitergibt. Der Frauenpreis ist mit 3.600 Euro dotiert. Diese werden in die Weiterentwicklung des Projekts und die Ausbildung der beteiligten Mitarbeiter investiert.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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