Gegen den Strom: ­Elektro-mobil in Linz

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„Der Wagen läuft schon“, sagt die freundliche Mitarbeiterin der Linz AG. Ich sitze im Smart mit Elektromotor und staune. Was, der läuft schon? Ich höre überhaupt nichts. Aber tatsächlich. Ich gebe Gas und der kleine Flitzer mit seinen 41 PS düst ganz schön flott an. Die Reichweite? Nun ja, 90 Kilometer meinte die Mitarbeiterin. Also sollte die Fahrt von der Linz AG in der Wiener Straße bis zur Redaktion in der Hafenstraße bei voll aufgeladenen Akkus kein Problem sein. Ein bisschen komme ich mir vor wie beim Autodrom. Der Smart ist ein Blickfang; kaum ein Fahrer oder Beifahrer, der nicht interessiert hinüberschaut. Auch Fußgänger und Radfahrer drehen sich um. Kein Wunder: So viele Elektroautos sieht man ja auch nicht in Linz. Noch dazu mit dem auffallenden Branding. Die Batterieanzeige, die zu Beginn auf 100 stand, senkt sich nur ganz leicht. Nach gut 15 Kilometern liegt sie bei 90 Prozent. Also dürfte so ein E-Auto in der Stadt wirklich eine Alternative sein. Vor allem, da die meisten Wege in der Stadt statistisch gesehen bei etwa fünf Kilometern liegen. Das herumdüsen macht Spaß. Beim Anfahren merke ich kaum, dass der Wagen „nur“ 41 PS hat. Zügiges Losfahren mit Automatikschaltung – echt toll.

Maximal Tempo 100
Nach knapp 50 Kilometern liegt die Batterieleistung bei 50 Prozent. Jetzt geht es zum Tanken an die E-Tankstelle. Die Applikation auf dem Smartphone weist mir mehrere Möglichkeiten auf. Ich versuche es beim Etech-Center. Doch leider Fehlanzeige. Die kostenlose Stromtankstelle springt nicht an. Nichts tut sich. Gleiches bei der E-Tankstelle in der Nähe des Arbö. Somit fahre ich unverrichteter Dinge weiter. Hin zur Keba in Urfahr. Etwas versteckt liegt sie, aber dafür funktioniert alles. Zuerst bei der Zapfsäule angesteckt, dann am Auto. Wunderbar. Alles funktioniert. Und der Strom ist kos­tenlos. Wer kann das schon beim Benzinauto an der Tankstelle behaupten.

Nächster Tankversuch in der Fadingerstraße. Dort dürfen bei A1 auch Elektroautos tanken. Aber: Da ich kein Verlängerungskabel dabeihabe, muss das Auto auf den Gehsteig. Das ist leider weniger durchdacht. Aber das Tanken ist kostenlos. Ein großer Vorteil in Linz. Und schon geht es weiter. Raus aus der Stadt. Auf der Autobahn Tempo 100. Mehr geht nicht. Na ja, hat auch seine Vorteile. Und die Reichweite ist verblüffend. Mit einer Stromfüllung sind 90 bis hundert Kilometer problemlos möglich. Schnell habe ich mich an den Flitzer gewöhnt und muss ihn voll Wehmut zurückgeben. Doch das Urteil ist ambivalent: Fahrvergnügen und Reichweite top, Infrastruktur (leider noch) ein Flop.

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Foto: Cityfoto
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