Unterschriftensammlung
Im Herbst können Linzer über LASK-Stadion entscheiden
Das Unterschriftensammeln ist abgeschlossen und nun ist es fix: Es wird eine Volksbefragung zu den umstrittenen Stadion-Plänen des LASK am Pichlinger See geben.
LINZ. "Es ist vollbracht", sagt Lorenz Potocnik, der für die Neos im Linzer Gemeinderat sitzt und die Bürgerinitiative "Rettet den Pichlinger See" schon früh unterstützt hat. Dieser ist es innerhalb der Frist gelungen, 8.890 Unterschriften für eine Volksbefragung zum LASK-Stadion zu sammeln. Lediglich 6.100 wären notwendig gewesen. Damit wird es sehr wahrscheinlich im Herbst eine Volksbefragung geben. Der genaue Termin wird vom Gemeinderat – nach erfolgter Überprüfung der Unterschriften – festgelegt.
Möglichst rascher Termin
Die Bürgerinitiative wünscht sich einen möglichst raschen Termin und schlägt den 29. September, also den Tag der vorgezogenen Nationalratswahl, vor. Der konkrete Wortlaut auf dem Stimmzettel der Volksbefragung wird derselbe sein, der auch auf den Unterschriftenlisten steht:
„Soll die Stadt Linz den Pichlinger See und den umliegenden Grüngürtel weiterhin als unbebautes Naherholungsgebiet schützen und die Umwidmung für ein Stadion ablehnen?“
Wirklich überraschend ist der Erfolg der Bürgerinitiative nicht, nahezu alle Beobachter haben mit einer ausreichender Unterstützung gerechnet.
"Eine wirkliche Bewegung"
Die Aktivisten, darunter auch Politiker von Neos, Grünen, KPÖ und SPÖ zeigten sich begeistert von den positiven Erfahrungen der letzten Wochen und Monate. Etwa 50 Aktionen wurden organisiert und mehr als 100 Menschen haben sich engagiert. "Da ist eine wirkliche Bewegung entstanden und ich denke, dass es so eine Dynamik in Linz noch nicht gegeben hat", so Potocnik.
„Ein großes Danke allen, die sich in den letzten Wochen dermaßen intensiv eingebracht haben. Über 1350 ausgefüllte Listen haben es so zu mir in die Kanzlei geschafft, hier ist richtig Schwung drin. Jetzt heißt es aber, nicht nachzulassen, denn wir sind noch nicht fertig mit der Rettung des Pichlinger Sees“, so Rechtsanwalt Aldo Frischenschlager.
Für den Erhalt des Naherholungsgebietes
Erfreut reagiert auch Umwelt-Stadträtin Eva Schobesberger von der Grünen. "Der Grüngürtel ist wichtig für die Durchlüftung der Stadt. Wenn man den verbaut, befördern wir die Klimakrise und die Hitze in der Stadt", so Schobesberger. KPÖ-Gemeinderätin Gerlinde Grünn weist zudem auf die sozialen Aspekte hin. Der Pichlinger See sei ein wichtiges Naherholungsgebiet auch für jene, die sich keine großen Urlaubsreisen leisten können. Für Erwin Leitner von der Initiative "mehr demokratie!" haben die Linzer bewiesen, dass sie Direkte Demokratie schätzen. "Die Unterschriften sind uns regelrecht zugeflogen. Das ist auch ein Signal für die demokratische Reife der Bevölkerung", so Leitner.
"Zeit des Drüberfahrens ist vorbei"
SPÖ-Gemeinderat Jakob Lambert appelliert an den LASK, den Standort noch einmal zu überdenken und gemeinsam über eine Alternative nachzudenken. "Professionelle Prozesse zur Stadtentwicklung laufen anders ab, als wir es im letzten Jahr gesehen haben", so Lambert. Die Bürgerinitiative fordert vom LASK Fair Play und weist auf das Risiko einer Volksbefragung für den Fußballclub hin.
„Lassen Sie den Standort im Grünzug und Naherholungsgebiet fallen und starten Sie einen professionellen und transparenten Diskussionsprozess über Alternativen. Die Zeit des Drüberfahrens ist vorbei.“
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