Massentests
Nach Pannenserie verzichtet Linz auf Anmeldeplattform des Bundes
Nach einer Pannenserie bei der Anmeldeplattform des Bundes für die Corona-Massentests, zieht Bürgermeister Luger die Reißleine und setzt auf eine eigene IT-Lösung.
LINZ. Es hat sich schon abgezeichnet – nun ist es fix: Linz setzt bei der Online-Anmeldung für die Corona-Massentests auf eine eigene, mit dem Land OÖ entwickelte, IT-Lösung. Begründet wird der Schritt mit einem "Datenchaos" im Gesundheitsministerium. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sieht seine vergangene Woche geäußerten Bedenken bestätigt. "Seit einigen Monaten zeigte uns Minister Anschober beinahe täglich, dass er hohen Wert auf Selbstdarstellung legt. Sein Krisenmanagement hingegen wurde von Tag zu Tag inferiorer, es manifestiert sich der Eindruck, dass er und sein Team mit der eigentlichen Arbeit im Gesundheitsministerium schlichtweg überfordert sind", sagt Luger.
Lehrer einen Tag zu früh vor Ort
Als Beispiel für das Datenchaos nennt Luger die Anmeldemöglichkeit für Pädagogen, die ja dieses Wochenende getestet werden. Die Plattform wurde zu früh geöffnet. Weil sich deshalb auch Nicht-Pädagogen angemeldet haben, wurden 60.000 statt der 28.000 geplanten Termine vergeben. Dies würde zu einem Stau in der Teststraße führen. Auch wurden Termine schon für heute, 4. Dezember, vergeben, obwohl die Tests erst am Samstag losgehen. So sind schon um 8 Uhr Pädagogen mit reservierten Slots vor dem Design Center gestanden, wo die Tests durchgeführt werden.
"Zum Glück sind wenigstens hier vor Ort echte Profis am Werk. Bundesheer, Rotes Kreuz, Samariterbund und tausende Freiwillige leisteten bereits jetzt hervorragende Arbeit in der Vorbereitung. Sie und die Testwilligen sind die eigentlichen Leidtragenden des Unvermögens des Gesundheitsministeriums", so Luger.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.