1.000 Bäume für Linz
Schubertstraße zieht bei Begrünung vorerst den Kürzeren
Aus verkehrsplanerischer Sicht wurde die Begrünung in der Schubertstraße nun "vorerst" zurückgestellt. Sind nun der Radweg, der umgebaut werden müsste, oder die Parkplätze daran Schuld? Die StadtRundschau hat nachgefragt.
LINZ. Die Enttäuschung bei der Bürgerinitiative "Lebenswerter Hessenplatz und Umgebung" war groß, als vergangene Woche bekannt wurde, dass die geplante Begrünungsinitiative in der Schubertstraße aufgrund der städtischen Verkehrsplanung vorerst zurückgestellt wurde. Im Stadtsenat wurde als Ersatzprojekt die Begrünung von elf Straßenzügen rund um den Pfarrplatz vom zuständigen Vizebürgermeister Bernhard Baier vorgeschlagen und auch einstimmig beschlossen. Die StadtRundschau berichtete.
Ersatzprojekt im Neustadtviertel gefordert
Laut der Bürgerinitiative gäbe es auch im Neustadtviertel genügend Möglichkeiten für Ersatzprojekte. "Das Neustadtviertel zieht wieder einmal den Kürzeren", ärgert sich die Bürgerinitiatve, "dass nicht umgehend ein Ersatzprojekt im Neustadtviertel vorgeschlagen und beschlossen wurde, ist daher für uns nicht akzeptabel." Dass die Begrünung rund um den Pfarrplatz ein Ersatzprojekt für die geplanten Pflanzungen in der Schubertstraße sein soll, ist auch für Umweltstadträtin Eva Schobesberger neu. "Dies war weder Bestandteil des Stadtsenats-Antrages, noch ich darüber in der Sitzung gesprochen worden", so Schobesberger in einer Aussendung. Außerdem hätten laut Schobesberger die Anrainer und die Bürgerinitiative vorab in die Entscheidung über ein Ersatzprojekt eingebunden werden müssen.
Radweg-Umbau laut Baier das Problem
Aber warum können jetzt in der Schubertstraße keine Bäume gepflanzt werden? "Würden die Bäume im derzeitigen Bestand gepflanzt werden, müsste die komplette Schubertstraße neu konzipiert werden", erklärt der zuständige Vizebürgermeister Bernhard Baier gegenüber der StadtRundschau, "dann müsste auch der Radweg umgebaut werden, da er nach aktuellem Standard so nicht mehr existieren dürfe." Die Verkehrsplanung habe solche umfangreichen Maßnahmen aktuell nicht im Programm. Das Projekt sei laut Baier aber nur "aufgeschoben und nicht aufgehoben". In so einem Fall ein Ersatzprojekt vorzuziehen sei hier eine vernünftige Maßnahme, eine "gewisse Flexibilität" bei solchen Projekten notwendig.
Hein sieht Probleme bei Parkplätzen
"Sofern der Radweg im Zuge von Bauarbeiten nicht angegriffen wird, muss aus meiner Sicht daran auch nichts geändert werden", so der für Infrastruktur zuständige Vizebürgermeister Markus Hein. Problematisch für die Verkehrsplanung sei also nicht der Radweg, sondern dass in Baiers Plan Schrägparkplätze vorgesehen wären: "Dann muss die ganze Straße umgeplant werden, und das habe ich nicht einmal mittelfristig vor", so Hein.
Alternative Möglichkeiten für die Schubertstraße
Er habe Baier eine Baumpflanzung zwischen den Längsparkplätzen, ähnlich wie in der Starhembergstraße, vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wäre aber auf taube Ohren gestoßen. Eine weitere Möglichkeit wäre es laut Hein auf einer Seite eine komplette Parkplatzreihe für die Bäume zur Verfügung zu stellen. "Ob da allerdings alle Anrainer glücklich wären, wage ich zu bezweifeln", so Hein. Fakt ist: So schnell werden wohl keine Bäume in der Schubertstraße Wurzeln schlagen.
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