Neue Rekordzahlen auf den Straßen
Klimastreik macht Schule
Am Freitag 3.3. gingen in Linz mehr als 200 Schüler und Schülerinnen in Begleitung von 30 Lehrkräften für eine zukunftsfähige Klimapolitik auf die Straße. Darüber hinaus nahmen viele auch eigeninitiativ ohne ihre Schule an der Demo teil. Politische Bildung bedeutet laut Bildungsministerium, dass Kinder und Jugendliche “möglichst früh erfahren, dass sie nicht nur ein Recht auf Beteiligung haben, sondern auch, dass jeder und jede Einzelne durch aktives Engagement Veränderung bewirken kann.” 25 Schulen machen genau dafür den weltweiten Klimastreik zum Lernort.
Wer mit Kindern in der Schule über die Umwelt spricht, merkt schnell: Kinder begeistern sich dafür, die Welt zu retten. Junge Menschen sind offen dafür, mit dem Fahrrad statt mit dem Elterntaxi zur Schule zu fahren, weniger Fleisch zu essen und reden mit ihren Eltern darüber, ob es auch ohne Flug in den nächsten Urlaub gehen könnte. Sie freuen sich, ihren Beitrag zu leisten. Aber wenn Lehrkräfte in Klassenzimmern weniger Fleisch und mehr Fahrrad predigen, während sich draußen Menschen aus Verzweiflung auf die Straße kleben, dann beginnen Schüler und Schülerinnen berechtigte Fragen zu stellen. Je reifer sie werden, desto deutlicher sehen sie die Lücke zwischen dem, was für eine sichere Zukunft nötig ist, und dem, wie der Ausstoß von Treibhausgasen sich entwickelt. “Wir jungen Menschen haben Angst vor der Zukunft, aber wir wissen auch, was noch alles geschafft werden könnte, wenn wir nur gemeinsam dafür eintreten und uns dafür stark machen”, meint Lea Moser, 17 Jahre, Schülerin und Aktivistin bei Fridays For Future. Die Klimaallianz Oberösterreich stellt der neuen Klimastrategie des Landes Oberösterreichs ein klares “Nicht genügend” aus. Leas Abschlussstatement am Streik: “Solange die Politik weiterhin nur redet, werden wir nicht aufgeben, laut und lästig zu sein, denn wir wissen, dass eine Wende möglich ist!”
21 Schulen schließen sich gemeinsam mit ihren Schüler:innen in Linz dem Streik an. Bildungsdirektor Alfred Klampfer begrüßt ihre Auseinandersetzung mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Rahmen des Klimastreiks und ermutigt auch andere Schulen, durch schulautonome Beschlüsse eine Teilnahme zu ermöglichen. Die Bildungsdirektionen von Wien, Vorarlberg und Steiermark gehen einen Schritt weiter und sorgen durch eine Verordnung für weniger Bürokratie an den Schulen und mehr Einheitlichkeit. Die Teachers For Future unterstützen Schulen und Lehrkräfte in der Region mit rechtlichen Informationen, Erfahrungen, Austausch und regelmäßigen Treffen.
“Die vielen Menschen, die heute mit uns gestreikt haben, zeigen erneut, dass die Bereitschaft und der Wille der Bevölkerung für Klimaschutzmaßnahmen da sind!”, sagt Lea Moser.
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