Kriminalitätsbekämpfung
Kriminalitätsbekämpfung neu gedacht - Beitrag 2

Bei der "Kriminalitätsbekämpfung" - besser bei dem "öffentlichen Sicherheitsmanagement" - spielt die "Kriminalprävention" - besser "Erhaltung und Förderung der öffentlichen Sicherheit" - eine bedeutende Rolle.
Als langjähriger Berater von Sicherheitsforen und Experte in Präventionsfragen, speziell im Bereich der Kriminalprävention, möchte ich darauf hinweisen, dass Kriminalprävention (leider wird dieser Begriff nach wie vor verwendet), eine wichtige Säule in der Kriminalitätsbekämpfung und somit eine bedeutende Komponente im Sicherheitsmanagement von Gesellschaftssystemen ist. Leider kommt dieser Prävention oder Vorbeugung immer noch nicht jene Bedeutung zu die ihr zusteht, weil sie von Entscheidungsträger/innen oft nicht verstanden wird.



In weiten Teilen ist das Staatssystem für ein ordentliches Sicherheitsmanagement verantwortlich. Der Staat soll einen durch Regeln definierten Status von Ordnung und Sicherheit erhalten. Zum Einen indem Handlungen die diesem Status zuwiderlaufen exekutiert werden und zum Anderen dass er ("der Staat") solche Handlungen erst gar nicht entstehen lässt - Vorbeugung also. Die meisten werden zustimmen, dass die Vorbeugungsstrategie die sinnvollste wäre. Sie erspart viel physisches und psychisches Leid und sie erspart uns als Staat und als Bewohner dieses Staates unglaublich viel Geld.



Ein kleines Beispiel: Nehmen wir an einer Person wird auf offener Straße die Handtasche gestohlen indem sie ihr gewaltsam aus den Händen gerissen wird. Eine Straftat die leider vorkommt. Das Opfer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr oder weniger traumatisiert und möglicherweise auch physisch verletzt ärztliche Hilfe in unbekanntem Ausmaß benötigen. Die Polizei wird eingeschaltet und Fahndungsmaßnahmen eingeleitet. Das Opfer und Zeugen werden befragt.
Das Opfer hat neben physischen und psychischen Nachteilen häufig auch erhebliche finanzieller Natur. Das Geld, der Führerschein und Zulassungsschein des Autos, Bankomat und Kreditkarte, Bargeld, das Mobiltelefon und die Autoschlüssel sind weg. Behörden und Ämter müssen konsultiert werden... kurzum ein großer Aufwand muss betrieben werden um den Schaden der entstanden ist zu beheben.
Sollte der Täter gefasst werden wird es erst richtig teuer. Verhaftung, Befragung, Hausdurchsuchung, Sichtung von Beweismaterial, erkennungsdienstliche Behandlungen, Untersuchungshaft, Gerichtsverhandlung uvm. sind teure Angelegenheiten für Polizei, Staatsanwaltschaft, Gericht und Strafvollzug. Ich würde von einem hohen 5stelligen Betrag ausgehen den wir uns ersparen könnten, wäre dieses Verbrechen nie begangen worden.



Wer behauptet Kriminalität könne nicht verhindert werden, der irrt.
Wenn jedoch nicht mehr als bisher in eine funktionierende Kriminalprävention investiert wird, ist das eine verlorene Chance auf Besserung, denn ein solches Investment führt ganz sicher zu einem doppelten Profit für alle: Mehr Sicherheit und riesige Kostenersparnis.

Auf die Frage warum zur Erhaltung und Förderung der Sicherheit und Ordnung nicht mehr getan wird und die Kriminalprävention, der diese Aufgabe zu kommt, nicht schon längst eine massive Aufwertung erfahren hat, finde ich keine Antwort... leider!
Aber, um mit einem Zitat von Goethe vorläufig abzuschließen: "Was nicht ist, es kann ja noch werden."

Liebe Grüße und bleiben Sie mir gewogen
Roland Wiednig, M.A.
Kriminalprävention, Gesundheit und Pädagogik

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