"Golf ist ideal für die Integration"
LINZ-URFAHR (ah). Als Kind erkrankte Roland Mayer an Knochenkrebs. Daher kann er seine rechte Hand nach einer Transplantation nur mehr eingeschränkt benützen. Jahrelang spielte der Linzer begeistert Tennis sowie Badminton und lief sogar regelmäßig Marathons. Durch die einseitige Belastung kam es jedoch zu körperlichen Beschwerden. Daher musste eine Alternative her. Diese war mit dem Golfsport schnell gefunden. Zuerst wurde nur im Freundeskreis gespielt, schließlich zu den ersten Turnieren gefahren. Jetzt spielt Mayer in der Meisterschaft und dies höchst erfolgreich. So dominierte er die Österreichischen Meisterschaften für Behinderte, die im niederösterreichischen Längenfeld stattfanden. Doch der Sieg im Golf ist etwas anderes als in einem Laufbewerb: "Ist man körperlich gut in Form, dann kann man bei einem Marathon mit einer gewissen Zeit spekulieren. Im Golf ist die Situation eine andere", erklärt Mayer und präzisiert: "Du kannst einen perfekten Schlag über 200 Meter machen und es nützt dir gar nichts. Der Ball rollt um fünf Zentimeter zu weit und liegt an einem denkbar schlechten Platz, etwa im hohen Gras." Doch nicht nur, dass man beim Golf nie sagen kann, wie gut oder wie schlecht man spielt, gibt es für Mayer eine weitere Faszination. "Golf ist ein Weg zur Integration von behinderten Menschen. Kaum in einer anderen Sportart funktioniert das Zusammenspiel zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung so gut wie beim Golf", erklärt Mayer. Grund dafür ist nach Ansicht Mayers die Handicap-Regel: "Beim Golf sorgt das Handicap dafür, dass jeder Spieler auf der gleichen Augenhöhe spielt. "Nichtbehinderte müssen nicht - im Gegensatz zu anderen Sportarten - auf Behinderte Rücksicht nehmen." Nach Auskunft Mayers eignet sich Golf auch ideal als Rehabilitationsmethode: "Nach einem schweren Unfall wird etwa oft Basketball als Sportart betrieben. Golf würde sich genauso, wenn nicht sogar besser dafür eignen." Mayer denkt in diesem Zusammenhang etwa an Rollstuhlfahrer: "Beim Golf ist es notwendig, sich im Rollstuhl aufzusetzen. Dies bedeutet oftmalige Bewegung, die man sonst nur in einem Fitnessstudio macht."
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