Anfänge des Linzer Fußballs
Vom Ballonspielen in der Stadt Linz

Fußballer um 1930 in Linz: die Mannschaft des SV Urfahr und die Werksmannschaft der Schiffswerft Linz. | Foto: Archiv Johannes Gstöttenmayer
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  • Fußballer um 1930 in Linz: die Mannschaft des SV Urfahr und die Werksmannschaft der Schiffswerft Linz.
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Der Fußball hat in Linz eine lange Geschichte. Viele der einst ersten Vereine sind heute vergessen.

Das Attentat von Sarajevo, eine Kriegserklärung, ein Weltenbrand, den die Welt zuvor noch nicht gesehen hatte, und am Ende ein Österreich, das die Vergangenheit hinter sich lassen und in neue Gewässer aufbrechen sollte. Was mit der Ausrufung der Republik hoffnungsvoll begonnen hatte, fand mit dem Anschluss an Hitler-Deutschland ein jähes Ende.

Im Schatten der Historie begann in Linz schon im ausgehenden 19. Jahrhundert das zarte Pflänzchen namens Fußball zu keimen. Das erste Kapitel im Linzer Vereinsfußball, getragen von Bürgerlichen, wurde am 25. Juli 1908 mit der Aufnahme des heutigen LASK ins Vereinsregister aufgeschlagen. Gründervater dieses Vereins war der Leiter der k.k. Postautogarage Albert Siems. Dass die steigende Popularität des "Ballonsports" nicht von allen Linzern euphorisch aufgenommen wurde, zeigt ein Zitat des Gymnasial-Professors Gustav Gansel, der zu seinem Schüler Alois Dupack, ein LASK-Kicker der ersten Stunde und späterer Präsident des OÖ. Fußballverbandes, sagte: "Sie Lausbub! Ballonspielen können Sie, aber von Formeln haben Sie keine Ahnung."


Weltenbrand als Einschnitt

Der Erste Weltkrieg war eine Zäsur, denn so wurde aus dem Fußballplatz des LASK ein Exerzierfeld gemacht und aus dem Klubhaus ein Pferdestall. Von einem geordneten Spielbetrieb konnte bei keinem Linzer Verein die Rede sein. Mit den beginnenden 1920er-Jahren sollte es im Land ob der Enns zahlreiche Gründungen von Fußballvereinen geben. "Mit dem Aufkommen des Fußballs in Oberösterreich geht die Entwicklung des LASK zweifelsohne einher.

Bürgerlicher Sport

Was anfangs ein Sport des Bürgertums gewesen ist, wurde später auch einer für die Arbeiter", erklärt Günther Waldhör, der sich seit vielen Jahren mit dem Fußball in der Landeshauptstadt auseinandersetzt und damit die soziale Öffnung des Fußballs anspricht. Mit "später" meint er die Zeit von 1918 bis 1938. "Schüler und Studenten haben sich heimlich getroffen", sagt Waldhör.

Starke Urfahraner

"Es hat neben dem LASK ab den 1920er-Jahren Sparta Linz oder Rapid Linz gegeben. Aus Rapid ging die heutige Westbahn hervor." Aus Sparta Linz, gegründet 1920, sollte später SV Stickstoff werden und daraus wiederum die heute bestehende "Chemie". Am anderen Ufer der Donau wurde 1924 in der Urfahraner Gußhausgasse die SV Admira als Teil des Vereins der Arbeiter Fußballer Österreichs gegründet. Heute am Bachlberg beheimatet, wurde einst am SV-Urfahr-Platz und in der Hafenstraße trainiert. Vor allem SV Urfahr war neben der Steyrer Vorwärts einer der härtesten LASK-Gegner. Als Österreich 1936 bei Olympia in Berlin Silber holte, waren neben den LASK-Kickern Leo Schaffelhofer und Josef Kitzmüller mit Franz Fuchsberger und Karl Wahlmüller zwei Urfahraner dabei. "Linz war außerhalb von Wien für Fußballer ein fruchtbarer Boden", resümiert Waldhör. Einige Jahre sollten vergehen, bis aus den Schatten der Hochöfen der SK Vöest emporstieg.

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