Caritas-Ausbildungsprojekt
"Chance auf ein selbstständiges Leben"

Jugendliche mit Beeinträchtigungen können bei der Caritas etwa in den Berufen Lebensmitteleinzelhandel oder Feinkostfachverkauf eine Lehrausbildung absolvieren. Die Caritas arbeitet dabei mit renommierten Unternehmen wie etwa Spar zusammen. | Foto: Caritas
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  • Jugendliche mit Beeinträchtigungen können bei der Caritas etwa in den Berufen Lebensmitteleinzelhandel oder Feinkostfachverkauf eine Lehrausbildung absolvieren. Die Caritas arbeitet dabei mit renommierten Unternehmen wie etwa Spar zusammen.
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"Eine abgeschlossene Ausbildung legt die Basis für ein selbstständiges Leben", sagt Roman Braun-Hüttner, Abteilungsleitung Ausbildung bei der Caritas für Menschen mit Behinderungen. Obwohl es viele offene Lehrstellen gibt, tun sich jedoch nicht alle Jugendlichen leicht, einen Ausbildungsplatz zu finden. "Lernschwächen, ein wenig förderliches soziales Umfeld oder Entwicklungsverzögerungen erschweren einen Einstieg. Manchen Jugendlichen fehlt es an grundlegenden Kompetenzen wie beispielsweise einer positiven Arbeitshaltung, Verlässlichkeit oder Selbstbewusstsein", so Braun-Hüttner. So kommen in die Projekte der Caritas etwa vermehrt Jugendliche, die teilweise mehrere Jahre systemfern, sprich zu Hause, waren und weder in die Schule gingen noch eine Ausbildung absolvierten. "Sie müssen erst wieder erlernen, sich an Regeln zu halten und an strukturierte Tagesabläufe zu gewöhnen", so der Experte.

Kompetenzen aufbauen

Die Caritas bietet verschiedene Projekte, die Betroffene befähigen sollen, in Zukunft ein selbstständiges Leben zu führen. Ein eigenes Einkommen ist dafür essentiell. "Ohne Begleitung der Jugendlichen sowie der verantwortlichen Personen im Betrieb ist ein Lehrabschluss trotz der positiven Wirtschaftslage nur schwer möglich", sagt Braun-Hüttner. In verschiedenen Arbeits- und Ausbildungsvorbereitungsprojekte werden Jugendliche etwa zu Hilfskräften ausgebildet. Anschließend können sie in Lehrausbildungen oder einen Job vermittelt werden. "Bei verpflichtenden Praktika in Betrieben können sie ihre Stärken zeigen und werden nicht auf das letzte Zeugnis, das kein vollständiges Bild der Person vermittelt, reduziert."

Verschiedene Angebote

Die Caritas für Menschen mit Behinderungen bietet in Oberösterreich aber auch selbst Lehrausbildungen an, etwa in Form einer verlängerten Lehre oder Teilqualifizierungen. Jugendliche mit Beeinträchtigungen können in den Berufen Bäcker/Konditor, Lebensmitteleinzelhandel, Feinkostfachverkauf, Bekleidungsgestaltung Modul Damenkleidermacherei und Koch/Köchin eine Ausbildung absolvieren. "Wir bilden auch gemeinsam mit Betrieben Jugendliche aus und arbeiten dabei etwa mit Spar, der Bioholzofenbäckerei Gragger, Trumpf Maschinen Austria, Starlim Sterner, Wacker Neuson, Hitzinger oder Rosenbauer zusammen", sagt Braun-Hüttner. Auch für Jugendliche mit Hörbeeinträchtigung gibt es ein eigenes Projekt, das eine Ausbildungsassistenz sowie Begleitung bei der Lehrausbildung bietet.

Wertvolle Erfahrungen

Die teilnehmenden Jugendlichen sammeln in den Betrieben viele wertvolle Erfahrungen. "Wir arbeiten gern im Team zusammen, wir unterstützen uns gegenseitig. Die Ausbildner unterstützen uns in der praktischen Ausbildung. Nach Abschluss der Lehre möchten wir beide weiterhin im Einzelhandel im Lebensmittelbereich arbeiten, am besten in der Nähe von Zuhause", sagen Julia-Theresa (drittes Lehrjahr) und Sandra (erstes Lehrjahr). Nicola hat seinen Lehrabschluss bereits mit Auszeichnung bestanden: "Die Arbeit im Team hat mir gut gefallen, aus Kollegen sind Freunde geworden. Die Ausbildnerinnen waren sehr nett, sie haben uns viel beigebracht. Gut gefallen haben mir das Soziale Kompetenz Training und die Outdoor-Tage." Nach seinem Lehrabschluss konnte Nicola direkt mit einer Vollzeitstelle als Einzelhandelskaufmann im Lebensmittelbereich starten.

Unterstützung für Betriebe

Betriebe, die Interesse daran haben, Menschen mit Beeinträchtigung eine Chance zu geben, werden von der Caritas bei der Suche nach passenden Personen unterstützt. In einigen Projekten begleiten Experten der Caritas zudem die Betriebe und die Lehrlinge durch die Lehrlingsausbildung. "Es ist uns bewusst, dass es für die Betriebe einen Mehraufwand bedeutet, Menschen mit Beeinträchtigung einzustellen. Wir helfen, diesen Mehraufwand etwas abzufedern und die Unsicherheiten, die manchmal im Umgang mit Betroffenen herrschen, abzubauen. Wir geben den Betrieben Sicherheit im Umgang mit den Jugendlichen und helfen bei etwaigen Problemen."

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