Greiner sieht ungeheure Potenziale in Solarthermie

Übernommene Solartechnik-Firmen sollen in ganz Europa tätig werden

Entwicklungen vorantreiben, Wertschöpfung vertiefen. Das sind die weiteren Ziele des Vorstands von Greiner Technology and Innovation, Hannes Möseneder, für Xolar, Sun Master und SOLution.

SATTLEDT, EBERSTALZELL, KIRCHDORF (win). Im Exklusiv-Gespräch mit der BezirksRundschau begründet Möseneder die Übernahme der Solartechnik-Spezialisten durch Greiner mit dem ungeheuren Potenzial für Solarthermie. Deshalb wolle der Konzern in die Unternehmen mit gut eingeführten Marken investieren. Vorerst steckt Greiner neun Millionen Euro in die Firmen. An denen halten die Gründer Herbert Huemer (Xolar, Sun Master) sowie Gerald Jungreithmayr und Andrea Dober (SOLution) aber weiterhin eine Minderheitsbeteiligung.

Verfahren für Rechtssicherheit
Xolar, Sun Master und Solution hatten in den letzten Jahren kräftig investiert, waren aber durch die Wirtschaftskrise in große Probleme geraten. Weil die Verhandlungen zwischen Greiner und den Gläubigern rund 470 Zulieferer keine Ergebnisse gebracht hatten, wurden alle drei Unternehmen in ein Insolvenzverfahren geschickt. Nur so sei Rechtssicherheit gegeben, so Möseneder. Entscheidend ist, dass wir die Firmen schnell stabilisieren und in die Zukunft investieren wollen. Wir garantieren, dass das Geschäft weiterläuft. Außerdem übernehmen wir alle Gewährleistungs-Verpflichtungen gegenüber den Käufern von Produkten.
Auf dieser Basis sollen die Unternehmen kräftig wachsen. Möseneder will mit Xolar, Sun Master und SOLution den gesamten europäischen Markt erschließen. Dazu braucht es das Geld und die Strukturen von Greiner. Damit würden auch die gestoppten Entwicklungsprojekte fortgesetzt. Greiner selbst forscht bereits mit der Johannes Kepler Uni im Projekt Solpool am Einsatz von Kunststoff in der Solarthermie. Auch Photovoltaik, die Stromerzeugung aus Sonnenenergie, habe man am Technologieradar.
Vorerst wolle sich Greiner auf die Solarthermie konzentrieren. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass der Konzern die Wertschöpfungskette erweitert: Gesamtlösungen sind interessant, man muss sich ansehen, was Greiner dazu beitragen kann, sagt Mösenender auf die Frage, ob schlüsselfertige Solarthermie-Häuser denkbar seien. Wir werden das nicht proaktiv betreiben, aber wir werden Chancen schnell nutzen, schließt er entsprechende Zukäufe nicht aus. Wichtig sei, dass die einzelnen Unternehmen eigenständig und damit beweglich bleiben: Greiner besteht aus lauter Schnellbooten und ist kein großer Tanker.

greiner Group:
" Die Greiner Holding AG in Kremsmünster hat fünf Sparten. In diesen finden sich führende Produzenten von Kunststoff für die Bereiche Schaum- und Kunststoff, Pharmazie, Verpackung, Möbel, Sport, Auto, Bauindustrie sowie von Werkzeugen und Maschinen. In der fünften Sparte Greiner Technology & Innovation werden Unternehmen und Beteiligungen verwaltet.
" In 119 Standorten weltweit arbeiten rund 7220 Mitarbeiter, die 2009 einen Umsatz von 1,03 Milliarden Euro erwirtschafteten.