Linzer Studierende sind die Supergründer

- Die Studenten der JKU sind eher bereit, ein Unternehmen zu gründen.
- Foto: Koch
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Nach einem Studium hat man viele Optionen. Eine davon: Ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen. Eine Studie bestätigt nun: Die Gründungsfreudigkeit der JKU-Studierenden liegt deutlich über dem internationalen Durchschnitt.
Gründungsabsichten und -aktivitäten von Studierenden an Hochschulen untersuchte die Studie Global University Entrepreneurial Spirit Students’ Survey (GUESSS) erstmals weltweit. An der Erhebungswelle 2011 haben insgesamt über 93.000 Studierende aus 26 Ländern teilgenommen.
Die Länderstudie Österreich wurde vom Institut für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz durchgeführt. An der anonymen Online-Erhebung beteiligten sich 4.548 Studierende von 23 österreichischen Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten.
Direkt nach ihrem Studienabschluss fassen demnach drei Viertel der Studierenden eine unselbstständige Tätigkeit ins Auge (34 Prozent in einem KMU, 22 Prozent in einem Großunternehmen, 13 Prozent im Bereich Forschung und 7 Prozent im öffentlichen Dienst. Sofort nach dem Studium wollen rund 10 Prozent selbständig tätig werden.
Fünf und mehr Jahre nach Studienabschluss, das heißt mit Praxiserfahrung, verschiebt sich der Berufswunsch deutlich zugunsten der Option Selbstständigkeit: Ein Drittel der antwortenden Studierenden möchte nach einigen Jahren Berufspraxis selbstständig tätig sein. Nur etwa ein Fünftel aller antwortenden Studierenden hat sich bisher überhaupt noch nicht mit der Frage der Gründung eines eigenen Unternehmens befasst. Insgesamt können fast 40 Prozent der Befragten als potenzielle Gründer eingestuft werden.
Aber es gibt auch unter den Studierenden bereits Unternehmer. 3,3 Prozent der Studierenden sind bereits selbstständig tätig. Diese Ergebnisse streuen jedoch über die teilnehmenden Hochschulen hinweg beträchtlich. Eindeutiger Spitzenreiter ist die JKU mit 5,3 Prozent. International liegt der Wert bei lediglich 2,5 Prozent. Dabei planen deutlich mehr männliche als weibliche Studierende eine Unternehmensgründung beziehungsweise haben diese vollzogen. Diese Unterschiede nehmen mittelfristig aber ab.
Die Gründungsidee stammt bei 60 Prozent der Befragten aus dem Studium. Ein Drittel der Befragten gibt den Bereich Hobby/Freizeit als Quelle der Gründungsidee an. Von den gründungsinteressierten Studierenden verfügt fast die Hälfte noch über keine einschlägige Berufserfahrung. Soweit die Studierenden allerdings Berufs- und Praxiserfahrungen aufweisen, beträgt diese durchschnittlich 4,6 Jahre. Als stärkste Gründungsbarrieren werden von Gründungsinteressierten der Zugang zu Kapital (Eigen- und Fremdkapital) sowie das Tragen des finanziellen Risikos wahrgenommen.
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