Aus für Teile von High-Speed Zug in England
Ungewisse Zukunft für voestalpine Rekordauftrag
Der britische Premierminister Rishi Sunak verkündete am Mittwoch das endgültige Aus für Teile des Hochgeschwindigkeitszugs "HS2". Der als schnellster Zug Europas – Geschwindigkeiten bis zu 400 Km/h – geplante "High Speed 2" sollte die Hauptstadt London mit dem wirtschaftlich abgehängten Norden verbinden. Doch genau der geht nun leer aus. Wie Sunak in einem Video auf X (Twitter) verkündete, soll wegen zu hoher Kosten nur noch der Streckenabschnitt zwischen London und der mittelenglischen Millionenstadt Birmingham fertiggestellt werden. Und nicht wie ursprünglich geplant bis Manchester, mit möglichen Auswirkungen bis nach Linz.
LINZ. Sunak hat mit seiner als Sparmaßnahme verkauften Entscheidung nicht nur große Teile des eigenen Volks geschasst, sondern möglicherweise auch die Linzer voestalpine. Die Sparte voestalpine Railway Systems erhielt für HS2 nämlich im März ihren größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte. Um satte 237 Millionen Euro bestellten die Briten beim Linzer Stahlgiganten, 320 hochmoderne Weichensysteme mit Antrieben sowie Schienenauszüge inklusive Diagnose- und Überwachungssoftware. Ob das Zusammenstreichen des HS2-Schienennetzes um fast die Hälfte, Konsequenzen für den Rekord-Deal mit den Linzern haben wird, lässt sich so kurz nach Sunaks Schnellschuss allerdings noch nicht sagen. Auf Nachfrage heißt es aus dem Unternehmen: "Wir bestätigen, dass seitens der britischen Regierung Änderungen am Projekt High Speed 2 angedacht sind, mögliche Auswirkungen auf unseren Auftrag lassen sich zurzeit jedoch noch nicht abschätzen."
"Schändliches Signal"
Neben Kritik an Sunaks Entscheidung der beiden Ex-Premiers David Cameron und Boris Johnson ist vor allem die britische Wirtschaft erbost. Für die Chefin des Industrieverbands CBI, Rain Newton-Smith sei die Entscheidung, Teile des HS2-Projekts fallen zu lassen, "ein schändliches Signal für den Status Großbritanniens als globales Investitionsziel“ und fürchtet um den guten Ruf des Landes als zuverlässliger Partner zu gelten.
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