Mini Med lieferte Einblicke in den menschlichen Körper

Franz Fellner vom Kepler Universitätsklinikum hielt einen spannenden Vortrag beim Mini Med Studium.
6Bilder
  • Franz Fellner vom Kepler Universitätsklinikum hielt einen spannenden Vortrag beim Mini Med Studium.
  • hochgeladen von Nina Meißl

Mit Franz Fellner war vergangene Woche ein Pionier der Radiologie beim Mini Med Studium zu Gast. Er präsentierte die neue Technik "Cinematic Rendering", für die der Leiter des Zentralen Radiologie Instituts am Kepler Universitätsklinikum gemeinsam mit einem Team von Siemens Healthcare für den deutschen Zukunftspreis nominiert ist. Dabei handelt es sich um eine neue Visualisierungstechnologie.

Keine Zusatzbelastung für Patienten

Schon bisher lieferten die aus Rohdaten von Computer- und Magnetresonanztomographen berechneten Schnittbilder wichtige Informationen für Ärzte. Die Auflösung moderner CT-Scanner liegt bei ungefähr einem halben Millimeter. Man gewinnt also detaillierte Informationen über die Anatomie. "Cinematic Rendering" greift auf Methoden der Filmindustrie zurück und liefert daraus realitätsnahe 3D-Darstellungen des menschlichen Körpers. "Die Patienten müssen sich keiner zusätzlichen Behandlung oder Strahlenbelastung unterziehen. Es handelt sich um eine spezielle Nachbearbeitung der CT- und MR-Daten", erklärt Fellner. Die Bilder, die beim "Cinematic Rendering" entstehen sind sehr viel leichter zu verstehen – auch von untrainierten Betrachtern. "Die Methode kann das Innere des Körpers fast genauso darstellen, wie es in Wirklichkeit aussieht", so Fellner.

Fenster ins Innere

Den Mini Med-Besucher öffnete sich so ein Fenster in den Körper – von Gesicht, Rachen und Lunge über Herz und Gefäßsystem bis ins Gehirn. Fellner erklärte anschaulich und unterhaltsam verschiedene Zusammenhänge, wo und wie Krankheiten entstehen und wie Ärzte vorgehen können, um sie zu behandeln. Die Besucher sahen dabei die speziell aufbereiteten Bilder echter Patienten.

Die Methode eröffnet viele neue Möglichkeiten der Anwendung: So kann sie die Kommunikation zwischen Arzt und Patient erleichtern. Sie kann aber zur Diagnose von Krankheiten angewendet werden und kann Chirurgen bei der Wahl der richtigen Operationsstrategie unterstützen. Ziel sei es, dass Chirurgen in Zukunft etwa beim Operieren eine 3D-Datenbrille tragen, auf der die CT-Daten des Patienten projiziert werden. "Derzeit sind die Brillen noch recht schwer und es ist noch einiges an Berechnung nötig, doch in ein paar Jahren wird hier bereits vieles möglich sein." Eine wichtige Rolle soll ihr auch in der Ausbildung von Medizinstudenten und Pflegepersonal zukommen. "Die Methode ermöglicht eine andere Art des Lernens. Wenn man das Skelettsystem auf einen Blick erfassen kann, sieht man viele Dinge besser. Schon jetzt wird ,Cinematic Rendering' etwa an der FH Gesundheitsberufe in Linz im Unterricht eingesetzt", so Fellner. Die Arbeit an Leichen wird die Methode laut Fellner jedoch nicht ersetzen: "Ganz kleine Strukturen wie etwa Nerven können wir nicht darstellen. Doch die Leichenanatomie wird durch diese Methode verbessert werden."

Bilder in 3D

Auf der Leinwand im Neuen Rathaus waren die Bilder natürlich nur zweidimensional sichtbar. Wer diese gern dreidimensional erleben möchte, hat in regelmäßigen Abständen im Ars Electronica Center die Möglichkeit. Bei Fellners Vorträgen dort werden die 3D-Aufnahmen auf die 16 mal 9 Meter große Leinwand des Deep Space projiziert. Die nächsten Termine sind am 25. Jänner und 8. März 2018, jeweils von 19 bis 20 Uhr. Kosten: 3 Euro pro Person oder gültiges Museumsticket. Reservierung unter 0732/7272-51

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Linz auf MeinBezirk.at/Linz

Neuigkeiten aus Linz als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Linz auf Facebook: MeinBezirk.at/Linz - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Linz und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.