Hochhäuser in Linz: Es soll hoch hinaus gehen

Der Bau des Hochhauses würde die Lebensqualität der Schüler in der Michael-Retter-Schule massiv beeinflussen. | Foto: Zukunft Klostergarten
  • Der Bau des Hochhauses würde die Lebensqualität der Schüler in der Michael-Retter-Schule massiv beeinflussen.
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Bruckner Tower, die "tanzenden Türme" in der Friedhofstraße, ein hohes Hotel im Schillerpark, der Weinturm im Urfahraner Zentrum: nur ein Auszug der geplanten Hochhäuser in Linz. "In den vergangenen vier Jahren sind so viele Menschen nach Linz gezogen wie Eferding Einwohner hat. Hochhäuser zu bauen ist absolut notwendig, um einerseits Platz zu schaffen und andererseits die Grünräume zu erhalten", sagt Bürgermeister Klaus Luger. Diese Meinung vertritt auch Infrastrukturstadt Markus Hein von der FPÖ. "Das Schlimmste wären Einfamilienhäuser, bei denen wahnsinnig viel Fläche versiegelt werden muss", so Hein. Gleichzeitig gibt es kaum ein Hochhaus-Projekt, gegen das nicht entschiedener Widerstand bildet. "Wir haben dann gleich neben unserem Fenster eine Betonwand. Das nimmt uns viel Licht weg. Zudem wird sich das Verkehrsproblem weiter zuspitzen, es ist schon jetzt immer Stau in der Kaarstraße", sagt Anrainer Wolfgang Forstner zum geplanten Weinturm im Urfahraner Zentrum. "Das Projekt mag schön sein, aber warum muss es ausgerechnet im dicht besiedelten Stadtzentrum entstehen?" Diese Frage wollte auch der Beirat für Stadtgestaltung nicht endgültig beantworten. Der Ball liegt nun beim Gemeinderat.

Kampf gegen Hochhäuser

Mehr als 1.000 Unterschriften innerhalb einer Woche wurden gesammelt, um das geplante Hochhaus am Kapuzinerberg zu verhindern. Unter dem Namen "Zukunft Klostergarten" wurde eine eigene Bürgerinitiative gegründet. "Mit dem Hochhaus würde unsere komplette Fensterfront verbaut werden. Da befinden sich die Klassen der Gehörlosen, für sie wäre es katastrophal, wenn es kein natürliches Licht mehr gibt", sagt Erich Gusenbauer, Lehrer der angrenzenden Michael-Retter-Schule und Sprecher der Initiative "Zukunft Klostergarten". Das Projekt wurde bereits zweimal wegen seiner Größe vom Gestaltungsbeirat abgelehnt. "Das Gebäude dürfte maximal ein Drittel der Höhe haben", so Gusenbauer. Selbst das würde reichen, um die Sicht zu verbauen, weswegen die Initiative für den Erhalt der Grünfläche kämpfen wird.

Hochhäuser attraktiv

Für Investoren und Architekten sind Hochhäuser attraktiv. Sie bringen Rendite und Prestige. "Sie machen was sie wollen, es geht immer ums Geld", sagt Forstner. Vor allem SPÖ und FPÖ stehen durch ihre offene Haltung gegenüber Hochhäusern oft im Fokus der Kritik. "Was die Investoren wollen, ist mir grundsätzlich mal wurscht. Entscheidend ist, was gut für die Stadt ist, und der Gestaltungsbeirat akzeptiert auch nur Projekte, die gut für die Stadt sind", so Luger. Lorenz Potocnik, Fraktionsobmann der Linzer Neos, hält genau diesen Gestaltungsbeirat für nicht mehr zeitgemäß, er sei schlicht für diese Aufgaben nicht gemacht. "So wie wir derzeit fuhrwerken, können wir nicht weitermachen. Es gibt keine Strategie und die Interessen der Stadt und der Öffentlichkeit sind nicht ausreichend gewahrt", so Potocnik. Er fordert ein professionelles Hochhaus-Konzept. Für Infrastrukturstadtrat Hein ist dieses ein "völliger Blödsinn". "Das würde nur zu einer Explosion von Grundstückspreisen führen. Sobald wir sagen, da bauen wir, würden die Preise ins Unermessliche steigen", so Hein. Neue Hochhäuser soll es aber sehr wohl geben. Vor allem dank der rot-blauen Mehrheit im Gemeinderat.

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