"Ich war noch nie so glücklich wie als Leihoma"

Elisabeth Ortner und Elias beim Spielen. Die Kinder genießen es, dass sich ihre Leihoma Zeit für sie und ihre Interessen und Bedürfnisse nimmt.
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  • hochgeladen von Nina Meißl

Oma und Enkerl spielen "Mensch ärgere dich nicht". Das denkt man zumindest, wenn man der 53-jährige Elisabeth Ortner und dem sechsjährigen Elias zuschaut. Doch die beiden sind gar nicht verwandt. Trotzdem kommt Ortner einmal in der Woche in die gemütliche Wohnung am Linzer Froschberg, um auf Elias und seine vierjährige Schwester Sarah aufzupassen. Die Linzerin ist Leihoma und betreut zwei Familien. "Ich wollte schon immer mit Kindern arbeiten, aber es hat sich nie ergeben. Manchmal muss man erst älter werden, um sich seine Träume zu erfüllen", sagt Ortner. Dabei geholfen hat ihr der Katholische Familienverband, der interessierte, erfahrene Frauen und Familien mit Betreuungsbedarf zusammen bringt. "Die Leihomas entlasten und unterstützen Familien und bauen Brücken zwischen den Generationen. Die Betreuungsaufgaben richten sich nach ihren jeweiligen Zeitkapazitäten", erklärt Koordinatorin Elisabeth Asanger.

Stützpfeiler im Alltag

Ortner holt Elias und Sarah einmal in der Woche vom Kindergarten ab und verbringt den Nachmittag mit ihnen. Sie gehen spazieren, spielen, lesen, basteln oder machen, worauf die Kinder gerade Lust haben. "Mir war es wichtig, dass meine Kinder möglichst lange im gewohnten Umfeld bleiben können, dass sie eine Person haben, der sie vertrauen können, wo Strukturen und Rituale gepflegt werden", sagt die Mama von Elias und Sarah. Die Linzerin hat keine Verwandten in der Nähe, die sich um die Kinder kümmern können, und entschied sich daher für den Omadienst. "Für mich ist ,unsere Leihoma’ ein wichtiger Partner und Stützpfeiler, um den Alltag reibungslos bewältigen zu können", so die 37-Jährige.

Bereichernde Aufgabe

Die Leihoma ist inzwischen zu einem wichtigen Teil der Familie geworden. "Elisabeth holt die Kinder dort ab, wo sie stehen. Dadurch ist eine sehr vertrauensvolle Beziehung entstanden", freut sich die junge Mutter. Ortner hat selbst keine Kinder, hat aber vor fünf Jahren die Ausbildung zur Kindergarten-Helferin gemacht. Doch um Leihoma zu werden, braucht man nicht zwingend eine solche Ausbildung. "Im Vordergrund steht die Liebe zu den Kindern", sagt Asanger. Zusätzlich bietet der Omadienst für die Frauen regelmäßig Schulungen zu pädagogischen Themen an. Auch Elternarbeit ist ein wichtiger Part. "Als Leihoma bringt man eine andere Perspektive in eine Familie", so Ortner. So entstehen mit den Familien oft Freundschaften über die Betreuungszeit hinaus. Die ehemalige Verkäuferin genießt ihre neue Aufgabe: "Ich war noch nie so glücklich wie als Leihoma. Die Beschäftigung mit den Kindern macht mein Leben viel schöner, hält jung und aktiv. Durch Kinder sieht man im Leben alles wieder bewusster. Für jede Frau, die Kinder mag, ist das eine Bereicherung."

380 Leihomas gibt es in ganz Oberösterreich und im städtischen Bereich ist die Nachfrage besonders groß. Daher werden gerade in Linz viele neue Leihomas gesucht. Interessierte Frauen können sich an die Omadienst-Zentrale in der Kapuzinerstraße 84 wenden: 0732/76103433 (Elisabeth Asanger). Mehr Infos gibt es auch unter omadienst.info

Elisabeth Ortner und Elias beim Spielen. Die Kinder genießen es, dass sich ihre Leihoma Zeit für sie und ihre Interessen und Bedürfnisse nimmt.
Gemeinsames Lesen steht ebenso auf dem Programm wie Spiele, Spaziergänge und mehr. | Foto: privat
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