Titanic-Flashmob in Linz schlägt Wellen
Passanten auf der Linzer Promenade staunten am Donnerstag, 18. Oktober nicht schlecht, als sie mindestens 350 großteils junge Menschen vor dem Haupteingang des Landhauses mit bunten Regenschirmen bestückt tanzen sahen. Die Teilnehmer des Titanic-Dance Flashmobs waren großteils aus Oberösterreich aber auch aus anderen Bundesländern angereist, um ihrem Unmut über die ständigen Kürzungen im Schulbereich kreativ-tänzerisch Ausdruck zu verleihen. Besonders viele Schultheatergruppen waren mit ihren Lehrern gekommen, weil gerade künstlerische Fächer als erstes bei Einsparungen unter Druck geraten und an den Schulstandorten gestrichen werden. "Auch einige Prominenz, etwa Gerhard Willert, Rainer Mennicken vom Landestheater sowie das U-hof-Ensemble hat mitgetanzt", sagt Mitorganisator Franz Mittendorfer.
Rudolf Neuböck, der Initiator der Lehrerinitiative SOS-Theater, meint dazu: „In immer mehr Schulen wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, Schultheatergruppen weiterzuführen oder neu zu gründen. Und das, obwohl es wissenschaftlich erwiesen ist und in vielen Politikerreden gerne angeführt wird, dass jedwede kreative Aktivität die schulischen und sozialen Kompetenzen stärkt und fördert.
Hunderte Lehrer und Schüler wollten daher ihrem Ärger Luft machen. Sie taten das sympathisch und kreativ nach Motiven des Filmschlagers „Titanic“ und zur Musik der Beatles. Singend und tanzend gab es eine Meuterei auf der Promenade.
Möglicherweise hat schon die Ankündigung der Veranstaltung zu einem ersten Kurswechsel geführt: Einige Schulen erhielten doch noch überraschend Werteinheiten, um "Darstellendes Spiel" zu ermöglichen. "SOS-theater" fordert weiterhin eine Sicherstellung von Lernen durch Theaterspielen vom Kindergarten bis zur Matura und Transparenz bei der Vergabe von Werteinheiten durch die Landesschulräte.
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