Linzer U-Bahn verzögert sich
Weil die Beteiligung des Landes noch nicht fix ist, pausiert die Stadtregierung die Planung der zweiten Schienachse. Nun braucht es Übergangslösungen.
Jahrelang wurde über die zweite Schienenachse durch den Linzer Osten verhandelt. Im Herbst einigten sich Stadt und Land auf die Finanzierung der dafür notwendigen neuen Donaubrücke. Nun muss weiter auf den Spatenstich der darüber verlaufenden zweiten Schienachse gewartet werden. Ende Oktober kündigte der Landesrechungshof eine Prüfung der geplanten Durchbindung der Mühlkreisbahn an. Die Stadt legte die Planung vorübergehend auf Eis.
Die Stadtregierung bekennt sich weiterhin klar zum 400-Millionen-Euro-Projekt. Die Trasse soll unter der Erde vom Parkbad über das Design Center zur "Grünen Mitte" und dem Hauptbahnhof führen.
Kein Zweifel an Umsetzung
"Es spießt sich derzeit, weil das Land die Mühlkreisbahn einbinden will und dazu noch keine Entscheidung getroffen hat", so Bürgermeister Klaus Luger. Es bestehe kein Zweifel, dass die Abmachungen mit Alt-Landeshauptmann Pühringer (ÖVP) weiter Gültigkeit besitzen. Luger sieht die Stadt im Zeitplan. Ohne Durchbindung der Mühlkreisbahn müssten etwa die Höhe der Gleisanlagen sowie Tunnelquerschnitte geändert werden.
Sollte das Land Oberösterreich aufgrund der finanziellen Notlage abspringen, schlägt Klaus Grininger (Grüne) die Nutzung der ÖBB-Trasse entlang des Hafens vor. Die Maßnahme wäre um ein Vielfaches günstiger. Für Luger stellt die unterirdische Trasse die optimale Lösung für den stark wachsenden Linzer Osten dar. "30.000 Anwohner und 30.000 Arbeitsplätze befinden sich im direkten Einzugsgebiet der geplanten Straßenbahnhaltestellen", so Luger. Auch der Vorschlag einer Seilbahn könnte nur eine Zusatzmaßnahme darstellen. Für Infrastrukturstadtrat Markus Hein (FPÖ) ist der ebenfalls diskutierte vorübergehende Einsatz von Bussen höchstens eine "Notfalllösung" bis zur Fertigstellung der Trasse. Hein wünscht sich auch eine Förderbeteiligung des Bundes am Schienenprojekt. Es sei nicht hinnehmbar, dass Gemeinden und Länder bei städtischen Verkehrsprojekten alleingelassen würden.
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