"Ich will raus aus der Komfortzone"

Beim Race Around Austria wich ihm das Team kaum von der Seite. Der Einsatz wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Foto: Simon Hell
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LINZ (jog). In weniger als zehn Tagen 4.800 Kilometer mit dem Fahrrad quer durch die USA abspulen, permanenter Schlafentzug, Temperaturunterschiede von 50 Grad, Körper und Geist am absoluten Limit: Das "Race Across America" ist das härteste Radrennen der Welt. Was sich für Normalsterbliche wie ein unvorstellbarer Horrortrip anhört, ist der große sportliche Traum des Linzers Michael Weberndorfer. Mit der Teilnahme am "Race Around Austria" hat der 30-Jährige dieses Jahr Blut geleckt. Nicht nur sein großes Ziel, sondern auch die Eintrittskarte in den Leistungssport ist eng mit Amerika verknüpft: "Meine Freundin hat vor fünf Jahren eine Zeit lang in den Staaten studiert. Damals hatte ich 100 Kilo und dachte mir: So blass und aufgeschwemmt will ich auch nicht auf Besuch zu ihr fahren. Das war mein Ansporn", so der 30-Jährige. Begonnen hat Weberndorfer allerdings mit den Laufschuhen. "Ich war relativ schnell von null auf 100 und bin bald meinen ersten Marathon gelaufen. Es haben sich dann immer längere Sachen ergeben und irgendwann bin ich aufs Rad umgestiegen", so der Linzer.

"Hände abfrieren muss sein"

Dass er mit Extremsituationen gut umgehen kann, bewies er heuer im Sommer. Beim Race Around Austria-Bewerb über 1.500 Kilometer belegte er in zwei Tagen 18 Stunden und 20 Minuten auf Anhieb den hervorragenden zweiten Platz. "Mit Schlafentzug komme gut zurecht, das weiß ich jetzt. Ich hätte auch weniger als zwei Stunden ausgehalten, aber ich wollte beim ersten Mal einfach sicher ins Ziel kommen." Die Kombination von Schlafentzug und Radrennen ist allerdings nicht ungefährlich: "Natürlich war ich ein bisschen im Delirium. Man sieht alle möglichen Sachen am Straßenrand und manche Abfahrten kommen dir so steil vor, dass du glaubst, du fällst von der Kante." Weberndorfer liebt Extremsituationen: "Im Winter trainiere ich so viel wie möglich draußen, wenn es das Wetter zulässt. Es muss einem richtig die Hände abfrieren. Ich will raus aus meiner Komfortzone, das ist für mein Training ganz wichtig." Der 30-Jährige sitzt fast täglich ab fünf Uhr früh für zwei bis drei Stunden am Ergometer. Bei Trainingsfahrten können auch schon mal 200 bis 300 Kilometer am Tacho stehen. Diese Strecken meistert er fast immer in Einzelgängermanier, schließlich gibt es nur wenige Trainingspartner mit ähnlichen Zielen. "Ich fahre mich oft bewusst in ein Zuckerloch rein. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, wollen die irgendwann mal Kaffee trinken oder Kuchen essen."

"Ohne Team geht nix"
Nächstes Jahr steht die gesamte Etappe des Race Around Austria am Programm. Wer hier in der vorgegebenen Zeit die 2.200 Kilometer bewältigt, qualifiziert sich für das Race Across America. "Meine Ziel ist, Österreich in 106 Stunden zu umrunden. Ich und mein Team haben heuer viele wichtige Erfahrungen gemacht, beim zweiten Mal geht es alles sicher einfacher." Freunde, Familie und seine Verlobte werden vermutlich auch im Sommer 2017 den Linzer bei dem Vorhaben begleiten. "Ohne ein gutes, eingespieltes Team funktionieren Projekte wie dieses nicht."

Beim Race Around Austria wich ihm das Team kaum von der Seite. Der Einsatz wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Foto: Simon Hell
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