Fachkräftemangel steigt
Bei den Fachberufen gehen Angebot und Nachfrage immer weiter auseinander
Die Prognosen für die kommenden Jahre sind alles andere als rosig: Der Fachkräftemangel in Oberösterreich wird weiter ansteigen. Besonders in Linz ist die Diskrepanz zwischen benötigten und verfügbaren Kräften besonders groß. Allein seit dem Jahr 2013 ist die Nachfrage von insgesamt 338.000 auf 359.000 gestiegen. Zwar gibt es parallel dazu auch mehr Fachkräfte, dennoch wird aufgrund der demografischen Entwicklung der Abstand immer größer: Im Jahr 2020 werden rund 37.000 Fachkräfte fehlen, bis 2030 wird ein Engpass von 136.000 vorhergesagt.
Hohe Engpässe
Auch 2016 herrscht wie in der jüngeren Vergangenheit der größte Mangel bei den Fachkräften mit Uni- oder Hochschulabschluss. Etwa 7600 Akademiker fehlen in Linz am Arbeitsmarkt. Die zunehmende Akademisierung der Bildungslandschaft lässt das Angebot an Akademikern zwar mit dem Nachfrageanstieg Schritt halten, dies geht allerdings zu Lasten der Lehrausbildung. Dort sind die Zahlen besonders drastisch: Zwischen 2006 und 2015 ist die Zahl der Lehrlinge in Oberösterreich um 11,5 Prozent gesunken. Einen Überschuss an Arbeitskräften gibt es derzeit nur bei jenen mit Pflichtschulabschluss.
Bedarf steigt weiter
Derzeit besonders gefragt sind Fachkräfte in den Bereichen Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Recht, im Baugewerbe sowie in der Erziehungsbranche. Insgesamt sind in der Region Linz-Wels heuer circa 14.000 Stellen ungedeckt. Eine Investition in die richtige Ausbildung wird in Zukunft somit wichtiger denn je – denn in den kommenden Jahren wird die Nachfrage in allen Bereichen weiter steigen. „Entwicklungen wie etwa die zunehmende Verlagerung hin zu technischen Berufsfeldern, der stets steigende Akademisierungsgrad sowie die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft beeinflussen die Zusammensetzung des Fachkräftepotenzials“, sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl.
Alle Daten inklusive aktueller Zahlen und Prognosen über den Fachkräftebedarf in Oberösterreich sind online über den Fachkräftemonitor abrufbar. Die Daten werden auch visualisiert angezeigt. Den Fachkräftemonitor finden Sie unter www.fachkraefte-ooe.at
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