Der Josef ist an allem schuld

Brunftschreiröhring und Driholareiduljögugu beim Langwieswirt.

BAD VIGAUN (tres). „Wählt der Bauer Schwarz, wie‘s g‘heat, lebt er frei und unbeschwert. Wählt der Bauer einmal Grün, verstößt er gegen den Herrgottswü‘n. Aber wählt der Bauer einmal Rot, fällt er um und ist gleich tot.“

Nein, heilig war Peter Blaikner, Manfred Baumann und Fritz Messner auch bei ihrem Jubiläum „5 Jahre Kultkabarett“ im GH Langwiews rein gar nichts. Gott sei Dank! Das Publikum, darunter zahlreiche Bauern, Hundebesitzer, Jäger, Beamte und „Vereinsmeier“, die von den drei selbst ernannten „zarten, feingesponnenen Künstlerseelen“ augenzwinkernd aufs Korn genommen wurden, nahm es nicht krumm und dankte es mit intervallartigen Lachanfällen.

Man muss aber eben auch über sich selbst lachen können: „Wennst am Pinzgauer sågst, er soll den Intellektuellen raushängen låssn, kunnt‘s sein, dass er‘s Hosentürl aufmåcht.“ Blaikner darf Witze über Pinzgauer machen: Er ist selber einer.

Der FPÖ war es schon einmal zu viel ...
Ob ihnen noch nie jemand böse gewesen sei? „Zwei Reihen FPÖ-Wähler sind einmal aufgestanden und gegangen“, erinnert sich Baumann. „Aber die Karten haben sie ja im Vorhinein bezahlt, also war es uns wurscht“, sagt Blaikner.
Langwieswirt Josef Brunnauer ist übrigens daran schuld, dass die drei quasi interkulturellen Künstler - ein Lungauer, ein Tennengauer und ein Pinzgauer - zusammengefunden haben: Er wollte unbedingt ein Kabarett in seinem Wirtshaus.
Am Samstag standen sie nach ihren Programmen „Bauer sucht Herbst“, „Waidmann sucht Heil“ und „Meier sucht Verein“ zum 129. Mal auf der Bühne im Salzburger Land und das nächste Programm namens „Freunderl sucht Wirtschaft“ ist zur Freude aller schon in Planung!
Was? Sie hätten jetzt noch gern eine messnerscharfeblaiknerbaumannsche Bauernregelzugabe? Na gut, aber nur weil Sie es sind: „Der Bauer hasst die Krähen sehr, weil sie schlauer sind als er.“ Applaus und Vorhang.