Ehrenamt ist Ehrensache – so sieht's die FF

Manuela Rohrmoser ist eine von drei Frauen bei der Feuerwehr Großarl: „Ich hatte noch nie Probleme als Frau bei der FF.“
  • Manuela Rohrmoser ist eine von drei Frauen bei der Feuerwehr Großarl: „Ich hatte noch nie Probleme als Frau bei der FF.“
  • hochgeladen von Julia Hettegger

Nicht nur im heurigen Jahr der Freiwilligen, sondern auch schon in den Jahren zuvor, engagieren sich tausende Pongauer ehrenamtlich in Freiwilligenorganisationen. 2.024 davon (Gesamtstand 2010) in den 25 Feuerwehren im Bezirk, aufgeteilt in die drei Abschnitte Gasteinertal, Salzach- und Ennspongau. „Feuerwehrmann zu sein bedeutet, Dienst am Nächsten zu leisten“, so Andreas Fanninger, 62 Jahre alt und 35 Jahre aktiver Feuerwehrmann. „Ich weiß, dass ich später einmal Menschen helfen kann,“ Simone Sommer, 13 Jahre alt, seit drei Jahren bei der Feuerwehrjugend Radstadt. „Als ich zur Feuerwehr ging, war ich die erste Frau unter 65 Männern, aber ich wollte mich ehrenamtlich engagieren und damit meine Freizeit sinnvoll gestalten“, Manuela Rohrmoser, 26 Jahre alt und seit fünf Jahren bei der Feuerwehr Großarl.

Feuerwehrjugend und weibliche Freiwillige sichern Bestand
Drei Menschen, drei Generationen, aber eine Ambition – den Pongauern zu helfen und damit dem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ gerecht zu werden. Dass mit dem Ehrenamt aber auch viel Arbeit (18.173 Einsatzstunden, gesamt 2010), eine lange Ausbildung (47.250 Stunden, gesamt 2010), wie immerforte Weiterbildung notwendig sind, ist schon der jüngsten der drei vorgestellten Florianis, Simone Sommer, klar: „Ich habe schon bei vielen Wissenstests der Feuerwehrjugend mitgemacht. Eine Prüfung fehlt mir noch, um in den aktiven Dienst eintreten zu dürfen“, so die Radstädterin, die durch ihren Vater zur Feuerwehr gekommen ist. Die Feuerwehrjugenden in den einzelnen Gemeinden sind als „Nachwuchslieferanten“ nicht mehr wegzudenken.„Wir rekrutieren die Hälfte unserer Aktiven aus der jeweiligen Feuerwehrjugend. Beim derzeitigen Freiwilligenmangel in allen Ehrenämtern wäre eine Bestehen ohne Jugend nur schwer denkbar“, weiß Robert Lottermoser, Bezirksfeuerwehrkommandant. Ein weitere Hoffnung des Vorbestandes des Freiwilligenamtes sei nicht mehr wegzudenken – die Frauen. „Wir sind froh, so viele Mädchen in unserer Feuerwehrjugend, aber auch schon ein paar unter den Aktiven, zu haben. Sie werden immer bedeutender für die Freiwilligenorganisationen“, weiß der Bezirksfeuerwehrkommandant, „natürlich dürfen aber auch nicht unsere jahrelangen einsatzerfahrenen Mitglieder vergessen werden, die die Säulen des FF-Bestands darstellen.“

Frauen in der Freiwilligkeit ist/wird Trend
Eine, die die Situation als Frau in einer Männerdomäne zu beurteilen versteht, ist die Großarlerin Manuela Rohrmoser, die bei der FF eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die Gemeinschaft und Kameradschaft schätzt. In ihrer fünfjährigen FF-Mitgliedschaft hat sie es bereits zur Bezirksschriftführerin geschafft: „Natürlich gibt es anstrengende Einsätze, aber das sind sie auch für die Männer. Eine Sonderbehandlung als Frau möchte ich nicht. Ich bin stolz darauf, bei der Feuerwehr zu sein und gute Arbeit zu verrichten.“ Die Erfahrung, dass Kollegen sie als Frau bei der Feuerwehr nicht schätzen und achten würden, kennt die 26-Jährige nicht, „ich wurde gut aufgenommen und es gab noch nie Probleme mit den männlichen Kollegen.“ Mittlerweile ist sie nicht mehr die einzige „Florianin“ im Tal der Almen. Zwei weitere Frauen versehen dort den Dienst mit ihr.
130.082 ehrenamtliche Stunden leisten die Feuerwehrler bezirksweit, 18.173 Stunden davon bei Einsätzen. Dass sie in Notfällen die Arbeit liegenlassen müssen, tolerieren Pongaus Arbeitgeber zu großen Teilen, freut sich OBR Lottermoser: „Viele Arbeitgeber verstehen und schätzen das Engagement unserer Floriani. Es kommen wirklich nur sehr vereinzelt Klagen.“ Und das ist auch gut so, schließlich muss bei Alarm schnell gehandelt werden. Es dauert nur Sekunden, bis die Ersten bei den Einsatzfahrzeugen angekommen sind und wenige Minuten, bis die Freiwilligen abfahren – bei 7.866 Einsatzsstunden bei Brandfällen im Jahr, zählt einfach jede Sekunde.

„Zeitaufwändig ist ein Ehrenamt schon, aber man weiß, dass man etwas Gutes geleistet hat, wenn man Leben oder Besitztümer retten kann“, äußert Andreas Fanninger und der muss es wissen, schließlich war er in seinen 35 aktiven Jahren bereits bei unzähligen Einsätzen dabei. Geld für seine Arbeit wollte er nie, aber bestimmte Anreize für die nachkommenden Freiwilligen zu schaffen, fände er überlegenswert, „die Zeiten werden nicht leichter, das Berufsleben verlangt den jungen Generationen immer mehr ab und viele Arbeitgeber sind längst nicht mehr so tolerant mit den Ehrenämtern der Mitarbeiter, wie das einmal der Fall war“, über bezahlte Freiwilligkeit zu debattieren, halte er daher für eine gute Idee. Und verdient hätten sie es alle Mal, die Männer und Frauen in Grün.

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