Salzburgs Lawinenhunde sind für den Winter gerüstet
Die Rettungshunde der Lawinenhundestaffel Salzburg treffen sich zum jährlichen Hauptkurs im Pongau.
Es tropft von der Decke. Die Dunkelheit ist so stark, dass die Hand vor Augen nicht zu sehen ist. Es ist kalt und feucht. Plötzlich kommt Hektik auf. Nicht direkt zu bemerken, aber zu spüren. Schritte, kratzen, womöglich Schaufeln. Ein Hund bellt. „Super Mädl, hol ihn da raus! Auf geht’s“, ruft eine Stimme. Plötzlich wird es heller, ja sogar die Sonne ist zu sehen. Schnell wird sie allerdings verdeckt von einem Kopf, zwei Ohren und einer Nase. „Super Mischka, hast du fein gemacht“, sagt eine sanfte Stimme im Hintergrund. Mischka ist eine deutsche Schäferhündin. Seit diesem Wochenende ist sie Einsatzhündin der „Lawinen- und Vermisstensuchhundestaffel Salzburg.“ Ihr Hundeführer Ralph Maier hat gerade eben die Einsatzprüfung bestanden.
24 Stunden einsatzbereit
Die Lawinenhundestaffel Salzburg ist die älteste Rettungshundeorganisationen des Bundeslandes. Heuer feiert sie ihr 60-Jahr-Jubiläum. Seit Gründung dieser Organisation gibt es einen Leitspruch: „24 Stunden einsatzbereit für in Not geratene menschen im Bundesland Salzburg." Um dieses Niveau zu halten, sind zahlreiche Stunden des Trainings und der Vorbereitung nötig. Ehrenamtlich, versteht sich. Letzte Woche fand der Winter-Hauptkurs statt. „Geplant war der Kurs in St. Martin am Tennengebirge, aber aufgrund des Schneemangels trainieren wir nun in Filzmoos“, erklärt Carolin Scheiter, die Referatsleiterin für die Hundearbeit. „Auch hier funktioniert die Zusammenarbeit mit den Bergbahnen ganz hervorragend, wir werden toll unterstützt".
Auch die Kleinsten müssen arbeiten
Nun müssen die Hunde wieder ran. Ein noch junger und unerfahrener wird geholt. „Das ist der Ice, er wird gerade auf die Eignungsprüfung vorbereitet“, klärt Scheiter auf. Hundeführer Clemens Haring, selbst auch Ausbildner und erfolgreicher Agility-Trainer, ist zwar schon ein alter Fuchs, mit einem jungen Hund zu arbeiten, fordert aber auch ihm alles ab. „Jeder Hund hat andere Probleme und Stärken", erklärt Haring. Ice ist bereits sein zweiter Border Collie in der Lawinenhundearbeit. „Mein erster Einsatzhund Alpha schafft die Arbeit leider körperlich nicht mehr", sagt der sympathische Salzburger.
Fast jeder Hund eignet sich für diese Arbeit
Vom Welpenalter an kann die Ausbildung beginnen, um den Hunden die ersten Schritte zu zeigen und um sie an die Arbeit im Schnee zu gewöhnen. „Ob ein Hund für diese Arbeit geeignet ist, hängt mehr von der Veranlagung als von der Rasse ab“, weiß Herbert Auer. Er ist selbst seit 17 Jahren Hundeführer und leitete über Jahre die gesamte Ausbildung. Nun darf er seinen Hund holen. Border Collie „Dakota“ betritt das Lawinenfeld, um das nächste Trainings-Opfer zu suchen und auszugraben. Viel Zeit hat sie nicht, denn unter dem Schnee ist es dunkel und kalt. Zusätzlich tropft es von der Decke.
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