Christl hat alles von überall
In Hüttaus bekommen alte Dinge ein zweites Leben. Die Einnahmen daraus werden zur Gänze gespendet.
"Christl, hast du noch zwei von den Gläsern?" "Christl, was könnt ich meinem Enkerl mitbringen?" "Christl, wo ist dieser Pulli – weißt eh, der von letzter Woche?" – auf all diese Fragen, hat Christl eine Antwort, das Richtige parat und noch ein passendes Stück extra dazu. Die Hüttauer Pensionistin betreibt mit Rosmarie Klement – und auch Enkerl David Obermaier hilft oft mit – den Hüttauer Flohmarkt.
Alles, von überall
"Mittlerweile bringen Menschen von Gastein über Schladming bis Abtenau ihre ausrangierten Sachen zu mir", sagt Christl Payrich und öffnet die Tür zum Flohmarkt. In den Räumen, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden, gibt es einfach alles – Dekoration, Geschirr, Kleidung, Spielsachen, Bücher etc. "Wir nehmen gut erhaltene Sachen und verkaufen sie billig weiter", sagt Christl, "Und wenn wieder ein paar tausend Euro zusammengekommen sind, wird alles gespendet."
Geld fließt zurück in Vereine und Institutionen
Die örtliche Feuerwehrjugend und die Musikkapelle haben von Christls Schätzen ebenso schon profitiert wie die Sonnenkinder in Eben, das Radstädter SPZ oder die Kinderkrebshilfe Schwarzach. "Christls Flohmarkt ist von Hüttau nicht mehr wegzudenken. Er ist eine wahre Institution", weiß auch Bürgermeister Rupert Bergmüller, "Wir stellen die Räume gerne zur Verfügung weil im Umkehrschluss unsere Vereine von ihrer ehrenamtlichen Arbeit profitieren."
Flohmarkt und Treffpunkt
Während bei Christl schon wieder das Handy läutet – so werden nämlich die "übergaben" der Sachen vereinbart – erzählt Stammkundin Rosmarie Höllbacher warum sie zum Flohmarkt nach Hüttau kommt: "Ersteinmal wegen der Christl", lacht die Pöhamerin, "Der Flohmarkt ist ein Treffpunkt. Und zweitens wegen der Sachen. Unverständlich, dass Leute das alles wegwerfen würden. Die alten Stücke haben auch einen gewissen Reiz."
Neues Leben für alte Stückerl
"Ich persönlich mache das, weil es eine tolle Beschäftigung in der Pension ist und ich es schön finde, alten Dingen ein zweites Leben zu geben", sagt Christl und bietet den neu eingetroffenen Stöberern ein "Kaffeetscherl" an.
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