Das Rätsel um die Größe des Doms

Seit 2002 ist Adalbert Dlugopolsky Pfarrer in St. Johann. Dort leben 8.000 Katholiken.
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  • hochgeladen von Julia Hettegger

Auf einem Hügel, 616 Meter über dem Meeresspiegel, thront der Pongauer Dom über der Stadt St. Johann. Mit 62 Metern Turmhöhe und 60 Metern Länge hat die Kirche seit 159 Jahre seine „Schäfchen“ gut im Blick. "Es ist heute noch ein Rätsel, warum die Stadtpfarrkirche für damals 3.000 Einwohner so riesig gebaut wurde", sagt Pfarrer Adalbert Dlugopolsky und blickt sich im Dom um.

Nur eine Kopie?

"Da wir bei der großen Sanierung keine Baupläne gefunden haben, gibt es eine Theorie: Der Erbauer des Doms, Wilhelm von Schmidt, hat auch in Zagreb eine ähnliche Kirche gebaut. Vielleicht hat er den Plan einfach auf St. Johann übertragen", erzählt der Pfarrer in einer der größten gotischen Landkirchen Österreichs.

Kupferblech desolat

Regen, Schneefall und Sonnenschein haben dem Dom in seinen 159 Jahren ordentlich zugesetzt. Daher wurde das Wahrzeichen St. Johanns kürzlich generalsaniert. "Während wir die notwendigen Arbeiten an den Fenstern, den Bankreihen, der Orgelempore und dem Südeingang abgeschlossen haben, hat sich ein neues Problem aufgetan", erzählt der Pfarrer. "Das Kupferblech an den Türmen hat Spannungsrisse. Das muss schnell hergerichtet werden." Damit verschiebt sich das ebenfalls notwendige Stimmen der Orgel – eine der letzten mechanischen Maurach-Orgeln – weiter nach hinten.

Der erste große Sanierungsteil ist aber abgeschlossen. Besonders die Fenster begeistern Pfarrer wie Kirchgänger. „Die Fenster sollten das himmlische Jerusalem darstellen“, erklärt der Pfarrer.

Modern in Gold und Violett

„Der Radstädter Künstler Wilhelm Scherübl hat bei der Umsetzung die Farben Gold für das Göttliche und Violett für das Menschliche gewählt. Im rechten Licht erscheint in jedem Fenster ein Baummotiv, welches das Leben symbolisiert“, zeigt sich Dlugopolsky begeistert. "Am frühen Nachmittag werfen die Fenster vor allem im Winter ein atemberaubendes Farbenspiel an die Säulen." So freundlich und fröhlich kann eine 159 Jahre alte Kirche aussehen.

Zur Dom-Geschichte

924 wurde die Pfarrkirche St. Johann erstmals urkundlich erwähnt. Etwa um 1329 begann der Bau und die Einweihung einer Kirche an heutiger Stelle. Am 31. Mai 1855 legte ein Großband den Markt einschließlich der Kirche in Schutt und Asche. 1856 baute man die Kirche im neugotischen Stil mit einem Turm wieder auf. Im Jahre 1871 stürzte dieser Turm ein. Zwischen 1871 und 1876 wurde die heutige gotische Dekanatspfarrkirche mit ihren zwei 62 Meter hohen Türmen errichtet.

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Spendenkonto (steuerlich absetzbar): TH-Konto Bundesdenkmalamt, Johann Gfrerer; Verwendungszweck: Restaurierung der Pfarrkirche St. Johann i. Pg. Sbg.; IBAN: AT80 3505 7000 0020 0444; BIC: RVSAAT2S057

Fotos: Matthias Leinich

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