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Der Beruf Bademeister will gelernt sein
Den großen Aufgabenbereich der Bademeister haben wir bei der Revision unter die Lupe genommen.
TAMSWEG (aho). Karriere mit Lehre machten die vier Bademeister der BadeInsel Tamsweg. Sie alle absolvierten ihre Ausbildung als Lehrlinge in Fachbetrieben und landeten später als gelernte Installateure im Tamsweger Bad. Derzeit wartet auf sie und ihr gesamtes Team die größte Arbeit im Jahr: die jährliche Revision der Anlagen.
Beruf zu einem Drittel technisch
"Die Revision ist für uns die einzige Möglichkeit im Jahr, wo das Bad drei Wochen geschlossen ist und wir eine Intensivreinigung durchführen können", erklärt Bademeister Hans-Jürgen Santner. Schließlich besteht das Arbeitsfeld eines Bademeisters nur zu einem Drittel aus Badeaufsicht. Je ein Drittel entfallen auf Reinigung und technische Instandhaltungen. Als Voraussetzungen dafür sei eine Lehre als Installateur oder Elektriker ideal, aber nicht zwingend nötig, wenn jemand handwerklich sehr geschickt sei.
Jede Schraube überprüfen
Bei der Revision wird von den Becken bis zu den Pumpen, von den Fliesen bis zur Sauna und von den Rohren bis zu den Dampfaggregaten alles gründlichst gereinigt und begutachtet. In der Rutsche müssen sämtliche Nähte kontrolliert und kleinste Unebenheiten ausgeschliffen werden. "So eine Rutsche hat eine Lebensdauer von rund 20 Jahren, daher wird sie voraussichtlich im nächsten Jahr getauscht", verrät Santner, während er mit der Schleifmaschine zu Werke geht.
Pumpen wälzen Wasser um
Die Becken der BadeInsel fassen insgesamt 1.000 Kubikmeter Wasser – Trinkwasserqualität ist Voraussetzung, wie die strengen Vorgaben der Behörden vorschreiben. "Pro Person im Becken müssen auch 30 Liter Frischwasser zugeführt werden. Die Umwälzleistung unserer Pumpen beträgt im Sommer 500 Kubikmeter. Das heißt, das ganze Freibad wird in zwei bis drei Stunden einmal komplett durchgepumpt", sagt Santner. Der Wasserverbrauch beläuft sich auf 20.000 Kubikmeter im Jahr, an Strom benötigt das Bad 600.000 Kilowattstunden (kWh) – zum Vergleich: der durchschnittliche Österreicher verbraucht etwa 4.500 kWh im Jahr. "Einen Teil davon erzeugen wir aus unserer eigenen Photovoltaikanlage am Dach. Fürs Heizen kommen noch 2,5 Millionen kWh Fernwärme dazu", sagt Santner.
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