Corona/Covid-19
Lockdown für Salzburg – was das für die Menschen heißt

Bei der Pressekonferenz am Donnerstag: LH Haslauer (re.), LH-Stv. Stöckl (li.). | Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
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  • Bei der Pressekonferenz am Donnerstag: LH Haslauer (re.), LH-Stv. Stöckl (li.).
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Gesamtlockdown im Bundesland Salzburg: was das bedeutet, wann es los geht, wie lange das Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens dauert; was geschlossen hat, wie es mit der Schule ist und was die SalzburgerInnen noch machen dürfen. Das und noch mehr im nachfolgenden Bericht.

SALZBURG. Die Krankenanstalten müssten handlungsfähig bleiben, in den Intensivstationen und in der Pflege; Triagierungen wolle man wenn möglich verhindern. Das sind die Hauptgründe, warum ab Montag in Salzburg ein Gesamtlockdown in Kraft treten soll.  Eine Alternative zum Lockdown gebe es nicht. Dieser soll drei bis eher vier Wochen dauern. In einer Pressekonferenz, am Donnerstagnachmittag, gegen 15:45 Uhr, gab Landeshauptmann Haslauer (ÖVP) die Eckpunkte bekannt.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Rainer Pusch, Impfkoordinator des Landes und Petra Juhasz, Landessanitätsdirektorin (v.l.) – diese drei waren bei der PK am Donnerstag dabei; ebenso vertreten war Gesundheitsreferent LH-St. Christian Stöckl (nicht im Bild). (Archivfoto)  | Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
  • Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Rainer Pusch, Impfkoordinator des Landes und Petra Juhasz, Landessanitätsdirektorin (v.l.) – diese drei waren bei der PK am Donnerstag dabei; ebenso vertreten war Gesundheitsreferent LH-St. Christian Stöckl (nicht im Bild). (Archivfoto)
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Die Dauer des Lockdowns

Die erwartete Verordnung des Bundes zum Lockdown für Salzburg und Oberösterreich wird laut dem Land Salzburg jedenfalls von Montag, 22. November, bis 1. Dezember gelten; also vorerst für zehn Tage.

„Die Experten vermuten, dass wir eher drei Wochen brauchen, um die Zahlen in den Griff zu bekommen. Meine Hoffnung ist, dass wir noch vor Weihnachten aufsperren können, aber garantieren kann ich es nicht“
Wilfried Haslauer, ÖVP, Landeshauptmann Salzburg

Was die Lockdown-Länge betrifft so sollte dieser – das Land habe das von Mathematikern und Statistikern berechnen lassen, wie es in der Pressekonferenz geheißen hat – drei bis eher vier Wochen dauern, damit die erwünschte Wirkung eintreten kann. Das parlamentarische Prozedere dabei: Der Gesundheitsminister müsse über Ersuchen des Landes und mit Zustimmung des Hauptausschusses den Lockdown verhängen. Ein Lockdown sei immer nur für die Dauer von zehn Tagen möglich, dann müsse er verlängert werden. Haslauer hofft, dass noch vor Weihnachten wieder geöffnet werden könne, das sei ein realistisches Ziel.

„Die Expertinnen und Experten empfehlen für einen wirksamen Lockdown drei bis vier Wochen. Ich hoffe, dass wir vor Weihnachten wieder öffnen können, sofern es die Lage zulässt. Vorerst gilt der Lockdown ab Montag für zehn Tage, dann müsse wir ihn gegebenenfalls verlängern. Wir sind gemeinsam mit Oberösterreich an Bundesminister Mückstein herangetreten, den Lockdown zu verordnen. Damit gibt es einheitliche Maßnahmen, falls weitere Bundesländer folgen.“
Wilfried Haslauer, ÖVP, Landeshauptmann Salzburg

Ausgangsbeschränkungen mit diesen Ausnahmen

Ab Montag, 0.00 Uhr, dürfen die Salzburgerinnen und Salzburger nur noch aus folgenden Gründen den privaten Wohnbereich verlassen, wie das Land Salzburg in einem Kommuniqué nach der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag konkretisierte:

  • Deckung der Grundbedürfnisse
  • Anderen Helfen und zur Impfung gehen
  • Abwendung von Gefahr
  • Berufliche Tätigkeit und Ausbildungszwecke
  • Physische und psychische Erholung im Freien

Das hat zu – auch Schulen geschlossen

Restaurants, Gastronomie, Hotellerie werden den Informationen in der Pressekonferenz zufolge geschlossen halten müssen, auch der Einzelhandel hat zu. Produktionsbetriebe bleiben offen. Der Lockdown soll auch für Schulen gelten; man wechselt ins Home Schooling. Die Schulen bleiben nur für jene offen, die Betreuung brauchen oder Lernschwächen haben – im Prinzip soll das nicht der Regelfall sein. Dasselbe gelt sinngemäß auch für die Elementarbetreuungseinrichtungen, die Kindergärten.

>> Eine aktualisierte Meldung seitens des Landes Salzburg zum Schulbereich gibt es hier: "Schulen bleiben offen, für die, die es brauchen"

Darum der Lockdown

Als Entscheidungsgrundlage nannte LH Haslauer in einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag die Entwicklung in den Spitalern und die dortigen Bettenauslastung. Es hätte keine Alternative als den Lockdown in Salzburg gegeben, so Haslauer. Die Entscheidung sei aufgrund der angestiegenen Covid-Zahlen am Donnerstag herbeigeführt worden: 2.473 Corona-Neuinfektionen von gestern auf heute, mehr als 15.000 aktive Fälle, eine 7-Tage-Inzidenz von 1.719. 211 Covid-Patienten in Salzburgs Spitälern, davon 31 auf den Intensivstationen und eine Durchimpfungsrate von rund 62 Prozent.

Infografik des Landes Salzburg, Stand: 18. November 2021, 8:30 Uhr. | Foto: Land Salzburg
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Als Grundlage für andere Länder, die in den Lockdown gehen

Was komme, sei ein strenger Lockdown, der über die Bundesregierung für die Länder Salzburg und OÖ über deren Ersuchen verfügt werden soll.  Ein Lockdown gehe – so Landeschef Haslauer – nur mit Zustimmung des Hauptausschusses (im Nationalrat, Anm. d. Red.). Dies soll dann auch eine Grundlage bilden, für alle anderen Bundesländer, die allenfalls in Zukunft auch in einen etwaigen Lockdown gehen müssen, wie Haslauer zu verstehen gab.

Infografik des Landes Salzburg, Stand: 18. November 2021, 8:30 Uhr. | Foto: Land Salzburg
  • Infografik des Landes Salzburg, Stand: 18. November 2021, 8:30 Uhr.
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Was die bereits gesetzten Maßnahmen angeht, so brauche man Zeit, bis diese greifen – so Haslauer, der auf die erst kürzlichen Regelungen wie 2G oder eine extensive Maskenpflicht verweist. Außerdem gebe es gute Fortschritte beim Impfen: sowohl bei Auffrischungen als auch bei Erstimpfungen. Aber, so verdeutlichte Haslauer: „Die Spitäler haben die Zeit, bis all das greift, nicht mehr.“ Daher der Lockdown.

Land Salzburg rührt Werbetrommel für's Impfen

Zum Lockdown werde es auch Begleitmaßnahmen geben: Landeshauptmann Haslauer will sich – wie er konkret anführte – etwa sehr für ein ästerreichweites Belohnungssystem in monetärer Form für Impfungen einsetzen. Ohnehin wurde im Rahmen der Salzburger Pressekonferenz, in der der Lockdown verkündet und hauptthematisiert wurde, stark die Werbetrommel für die Corona-Impfung bzw. Auffrischungsimpfung gerührt. Derzeit liegen in Salzburgs Kliniken 31 Covid-Patienten auf Intensiv, davon seien 27 ungeimpft, worauf Gesundheitsreferent LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) verwies.

Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz sagt in einem Kommuniqué nach der PK betreffend den Lockdown in Salzburg: „Als jene Person im Land, die für die Gesundheit der Menschen zuständig ist, tat es weh, im vergangenen Sommer zusehen zu müssen, wie tausende Impftermine ungenutzt verstrichen sind. Es ist eine traurige Tatsache, dass 40 Prozent der Menschen die Schutzimpfung nicht in Anspruch nehmen. Von diesen ging auch die vierte Welle aus, die durch die Impfdurchbrüche auch auf andere übergegriffen hat. Außerdem ist derzeit die hohe Inzidenz bei den Kindern, die wir noch nicht schützen können, ein riesiges Problem, daher lassen Sie sich bitte impfen und gehen sie zur Auffrischung.“ | Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
  • Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz sagt in einem Kommuniqué nach der PK betreffend den Lockdown in Salzburg: „Als jene Person im Land, die für die Gesundheit der Menschen zuständig ist, tat es weh, im vergangenen Sommer zusehen zu müssen, wie tausende Impftermine ungenutzt verstrichen sind. Es ist eine traurige Tatsache, dass 40 Prozent der Menschen die Schutzimpfung nicht in Anspruch nehmen. Von diesen ging auch die vierte Welle aus, die durch die Impfdurchbrüche auch auf andere übergegriffen hat. Außerdem ist derzeit die hohe Inzidenz bei den Kindern, die wir noch nicht schützen können, ein riesiges Problem, daher lassen Sie sich bitte impfen und gehen sie zur Auffrischung.“
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Impfkoordinator Rainer Pusch sagt in einem Kommuniqué nach der PK betreffend den Lockdown in Salzburg: „Wir haben jetzt zwei ganz klare Ziele in Salzburg: Die Durchimpfungsrate muss auf 80 bis 85 Prozent steigen, sonst ist die nächste Welle nur eine Frage der Zeit. Und die Auffrischungsimpfung für alle die sich bis zum Sommer schützen haben lassen noch in diesem Jahr. Das verhindert viele Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Alleine diese Woche gab und gibt es 90 Impfaktionen ohne Anmeldung, nächste Woche über 100 und am Samstag eine große Aktion am Flughafen. Wir werden allen Salzburgerinnen und Salzburgern eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung anbieten können“ | Foto: Land Salzburg / Neumayr – Leopold
  • Impfkoordinator Rainer Pusch sagt in einem Kommuniqué nach der PK betreffend den Lockdown in Salzburg: „Wir haben jetzt zwei ganz klare Ziele in Salzburg: Die Durchimpfungsrate muss auf 80 bis 85 Prozent steigen, sonst ist die nächste Welle nur eine Frage der Zeit. Und die Auffrischungsimpfung für alle die sich bis zum Sommer schützen haben lassen noch in diesem Jahr. Das verhindert viele Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Alleine diese Woche gab und gibt es 90 Impfaktionen ohne Anmeldung, nächste Woche über 100 und am Samstag eine große Aktion am Flughafen. Wir werden allen Salzburgerinnen und Salzburgern eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung anbieten können“
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>> Wir haben über die angelaufene Impfkampagne des Landes Salzburg bereits am Mittwoch berichtet – nachzulesen hier: Das Land ruft 200.000 zur Corona-Auffrischungsimpfung auf

Das Land ruft 200.000 zur Corona-Auffrischungsimpfung auf

>> Video: In dieser Pressekonferenz, übertragen durch das Landes-Medienzentrum Salzburg aus dem Chiemseehof (Sitz der Landesregierung), wurde am 18. November 2021 über die Details zum Lockdown für Salzburg informiert – das Video kannst du dir hier anschauen:

>> Weitere Artikel von Peter J. Wieland findest du >>HIER<<
>> Mehr Salzburg-News findest du >>HIER<<

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