Verstehen, statt zu bemitleiden

Psychiatrie-Trialoge Pongau vertreten durch Ulrike Rausch-Götzinger und Alban Perfler (li.) mit LH-Stv. Christian Stöckl. | Foto: Foto: Neumayr
  • Psychiatrie-Trialoge Pongau vertreten durch Ulrike Rausch-Götzinger und Alban Perfler (li.) mit LH-Stv. Christian Stöckl.
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Rund 19.000 Pongauer erkranken in ihrem Leben einmal psychisch. Mit ihnen leiden auch ihre Familien, Freunde und Angehörigen mit. Der Verein zur Förderung psychischer Gesundheit Innergebirg, die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses Schwarzach sowie der Angehörigenverein AhA! und die Selbsthilfegruppe Burnout/Angst/Depression Gasteinertal holen Betroffene, Angehörige und Professionisten an einen Tisch. Unter dem Namen Psychiatrie-Trialoge Pongau ist mit ihnen die "Öffentlichkeit" vier Mal jährlich zum Gesprächsabend in St. Johann eingeladen.

Drei Sichtweisen

"Ganz außergewöhnlich ist das trialogische Prinzip der Gespräche. Es diskutieren Professionisten (Ärzte, Therapeuten, Vertreter von Sozialeinrichtungen) auf Augenhöhe mit psychisch erkrankten Menschen und deren Angehörigen", erklärt Ursula Rausch-Götzinger, eine der Initiatoren.

Mit Vorurteilen kämpfen

Im Pongau leiden die meisten Erkrankten an Angststörungen, Depression, Manie oder Schizophrenie. "Eine ihrer größten Sorgen ist die Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Psychisch Erkrankte fühlen sich an den Rand gedrängt und mit Vorurteilen konfrontiert", erklärt Maria Wieland vom Angehörigenverein Pongau. "Auch die verbesserungswürdige Versorgungssituation, die am Land noch stärker ist als in der Stadt, ist ein stets präsentes Thema."

Ratschläge annehmen

Erstem Problem widmen sich die Psychiatrie-Trialoge Pongau. "Indem wir die Öffentlichkeit informieren und hereinholen, möchten wir die Tabuisierung psychischer Erkrankungen verringern", sagt Wieland. Alle "Parteien" profitieren von den Gesprächen: "Angehörige erfahren wie andere Familien mit der Situation umgehen. Die Patienten nehmen Ratschläge von Außenstehenden eher an, als von den eigenen Angehörigen und die Ärzte erfahren, welche Probleme die Patienten mit Diagnosen haben."

Engagement der Professionisten

Dass durch die Trialoge bereits ein positives Netz und ein gegenseitiges Klima der Wertschätzung entstanden ist, ist auch dem Engagement der Professionisten zu verdanken, die mit ihrer Präsenz die Runde stärken. Zu ihnen gehören: Marc Keglevic, Leiter der psychiatrischen Abteilung im KH Schwarzach, Markus Masoner, Psychiater in St. Johann, Ernst Viertler vom Verein für Förderung psychischer Gesundheit Innergebirg, Elfriede Spörk-Sögner, Selbsthilfegruppe Burnout, Angst und Depression und Maria Wieland, Angehörigenverein AhA!.

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