Was ist mit der Jugend los?
Zwei unglaubliche Fälle zeigen seit kurzem starke Medienpräsenz: Ein 18-Jähriger raubt eine wehrlose Frau in einem Zug aus, die im Sterben liegt und ein Bande von vier 13- und 14-Jährigen durchwühlt Umkleidekabinen und klaut Handys und Bargeld. Beide Fälle haben eines gemein: Die Täter sind Pongauer ...
PONGAU (jb). Die Schandtat des 18-jährigen St. Johanners, der eine sterbende Frau in einem Zug der ÖBB bestiehlt, schockt den Pongau. Anstatt der 56-jährigen Kellnerin zu helfen, die kurz darauf an einem Herzinfarkt verstirbt, soll der Verdächtige die Frau bestohlen haben. Danach flüchtet er. „Aufgrund von Zeugenbefragungen und den Bildern der Überwachungskamera hatte ich bald eine Vermutung, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte“, so der Sachbearbeiter des Falles und Bezirksinspektor Harald Lutz, „mit meiner Vermutung bin ich daraufhin zur Polizeistelle St. Johann gefahren, wo meine Annahme durch die Beamten vor Ort verstärkt wurde. Denn der vermeintliche Täter ist in der PI bereits aktenkundig.“ Sofort wird der Tatverdächtige verhört: „Der drogensüchtige St. Johanner schien beim Verhör bei klarem Verstand zu sein und konnte sich auch an besagte Nacht erinnern, leugnete die Tat vorerst jedoch vehement“, berichtet Lutz weiter, selbst schockiert über die Tat, „erst als ich ihm das Überwachungsvideo zeigte, das ihn eindeutig als Täter überführt, war er geständig“.
Täter ist bereits aktenkundig
Auf die Frage, ob der Täter Reue zeigte, oder skrupellos auf ihn wirkte, antwortet Harald Lutz: „Als ich dem 18-Jährigen berichtete, dass die bestohlene Dame im Anschluss verstorben ist, war er schockiert, aber grundsätzlich glaube ich, dass ihn seine Drogensucht zu dieser Tat getrieben hat und er sich nicht viel dabei dachte. Das ist tragisch und charakterlos, ein ‚gesunder‘ Mensch würde niemals so handeln“.
Schüler stehlen und verkaufen Diebesgut weiter
Doch nicht nur diese Tat ist tragisch – in Bad Hofgastein konnte die Polizei kürzlich zwei 13- und zwei 14-jährige Schüler ausforschen, die aus Umkleidekabinen des Schulturnsaales Handys und Geld gestohlen haben sollen. Mit den Handys kauften die vier Verdächtigen Zigaretten bei Automaten, die sie dann weiterverkauften. Ein i-Phone-Gerät wurde ebenfalls weiterverkauft.Insgesamt entstand bei ihren „Streifzügen“ ein Schaden von 2.500 Euro.
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