Maria Emhart – B'hofens Pionierin
„100 Jahre Frauentag – Maria Emhart, Salzburgs große Pionierin“ unter diesem Motto stand die Festveranstaltung der SPÖ-Frauen Salzburg in Bischofshofen. Zentral war das Gedenken an die österreichweit erste Vizebürgermeisterin von Bischofshofen, Maria Emhart, eine Frau in der Geschichte, die diese maßgeblich prägte.
Im Zuge des Festes 100 Jahre Frauentag, abgehalten von den SPÖ-Frauen Salzburg in Bischofshofen, wurde eine Frau geehrt, die nicht nur für Bischofshofen, sondern ganz Salzburg eine Poinierinnen-Rolle eingenommen hat. Die Rede ist von Maria Emhart (1901-1981), österreichweit erste Vizebürger-meisterin von Bischofshofen, Abgeordnete zum Landtag und zum Nationalrat. Vorgestellt wurde die Vorreiterin durch Landesfrauenvorsitzende Ingrid Riezler und die Abgeordnete zum Nationalrat Rosa Lohfeyer.
„Frauen haben in den letzten Jahrzehnten viel erreicht und können auf diese Errungenschaften stolz sein. Viele Forderungen der ersten Stunde, wie gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit sind jedoch noch immer aktuell“, betonte Ingrid Riezler eingangs. Maßgeblich zu diesen Errungenschaften beigetragen hat Maria Emhart: „Frauen wie Maria Emhart leis-teten Pionierarbeit, die uns mit ihrem Kampfgeist und Einsatz den Weg in die Politik ebneten“, referierte die Pongauer Nationalrätin Rosa Lohfeyer.
„Ein Kind des Volkes wollte sie sein und ist sie geblieben“
Die 1901 in St. Pölten geborene Maria Emhart war „begeisterte Sozialistin mit der ganzen Faser ihres Herzens und der ganzen Kraft ihres Geistes“, wie sich Emhart selbst charakterisierte. Diese setzte sich in der Zwischenkriegszeit gegen Elend und Not, Arbeitslosigkeit, gegen Faschismus und Krieg sowie gegen jede Art von Ungerechtigkeit ein. Zweimal kam die Pionierin in den dreißiger Jahren dafür in Haft (führende Funktion an Februarkämpfen und bei der illegalen Organisation „Revolutionäre Sozialisten“). Einem Todesurteil konnte sie nur aufgrund zu schwacher Belastungszeugen entrinnen. Sie stand beim großen Sozialisten-Prozess im März 1936 mit Bruno Kreisky, Franz Jonas und Anton Proksch als zweite Hauptangeklagte vor Gericht. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Emhart zur Vizebürgermeisterin von Bischofshofen (1946), weiters als einzige Frau zur Abgeordnete zum Landtag gewählt (1945) und schließlich Abgeordnete zum Nationalrat (1953). In diesen Funktionen prägte sie die Politik der 50er und 60er Jahre. Zeit ihres Lebens war sie im Einsatz für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen, gegen soziale Ungerechtigkeit sowie für mehr Frauenrechte.
„Sie hat uns den Weg geebnet“
„Uns ist es heute möglich, gefahrlos gemeinsame Ziele zu verfolgen und den Weg weiterzugehen, den u.a. Maria Emhart unter schwierigsten Umständen durch die nationalsozialistische Zeit gegangen ist“, resümierte Rosa Lohfeyer, die abschließend Ilse Laireiter und Anni Fleissner begrüßte, Frauen, die direkt aus ihrer gemeinsamen Zeit mit Maria Emhart berichteten. „Mir ist es wichtig, dass die Frauen in Bischofshofen bzw. im Pongau erfahren, wer Maria Emhart war und was sie alles für uns geleistet hat, damit diese Pionierin nicht in Vergessenheit gerät“, beendet Lohfeyer das Gespräch.
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