Gemeindewahlen Salzburg 2024

Schaflechner (ÖVP): "Wir erleben eine sehr dynamische Zeit"

Lungaus ÖVP-Bezirkschef Markus Schaflechner meint: "Wir erleben eine sehr dynamische Zeit und es wird in allen Lungauer Gemeinden, so wie bei jeder Wahl, spannend werden. "

LUNGAU. Die bevorstehenden Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen aus der Sicht von Markus Schaflechner von der ÖVP. Der Bezirksobmann der "Lungauer Volkspartei" stellte sich den Fragen der BezirksBlätter.

Auf welche Gemeinden im Bezirk schaut Ihre Partei im Wahlkampf besonders hin und warum gerade auf jene Orte?
MARKUS SCHAFLECHNER: "Für uns sind alle Lungauer Gemeinden beziehungsweise die rund 20.400 Lungauerinnen und Lungauer wichtig. Der Mensch steht im Mittelpunkt und das 365 Tage im Jahr und nicht nur im Wahlkampf. Wie bereits in der Vergangenheit, werden wir uns auch in der Zukunft für eine gute Entwicklung in den jeweiligen Gemeinden einsetzen. Wenn wir uns die aktuelle, weltweite Entwicklung ansehen, dann werden wir in Zukunft in allen Bereichen noch mehr gefordert sein, unsere Kräfte zu bündeln, um gemeinsam für unsere Gemeinden und damit für unseren Bezirk eine positive Entwicklung sicherzustellen."

In welchen Gemeinden rechnen Sie mit politischen Erdrutschen?
SCHAFLECHNER: "Mit dem Begriff 'Erdrutsch' kann ich in diesem Zusammenhang wenig anfangen, denn mit 'Erdrutsch' verbinde ich Negatives, Leid und Zerstörung. In Zeiten wie diesen sind wir alle gefordert, die technischen Möglichkeiten zu nutzen, um das Hab und Gut unserer Bevölkerung zu schützen.
Aber um diese Frage grundsätzlich zu beantworten: Politische Entwicklung spiegelt oftmals die Entwicklung unserer Gesellschaft wider und aktuell ist in vielen Bereichen sehr viel in Bewegung. Ich erlebe immer öfter, dass es für viele leichter scheint, gegen etwas als für etwas zu sein. Die Generationen vor uns haben im Lungau viel geschaffen und aufgebaut, und wir tragen die Verantwortung, damit achtsam umzugehen und gut weiterzuentwickeln."

In welchen Gemeinden wird es aus Ihrer Sicht sehr spannend werden?
SCHAFLECHNER: "Wir erleben eine sehr dynamische Zeit und es wird in allen Lungauer Gemeinden, so wie bei jeder Wahl, spannend werden. Gemeinde- beziehungsweise Bürgermeisterwahlen sind immer sehr persönliche Wahlen. Man kennt die Kandidatinnen und Kandidaten persönlich, ist oftmals zusammen aufgewachsen, engagiert sich ehrenamtlich im Ort beziehungsweise bei Vereinen, ist befreundet und lebt Tür an Tür. Keine andere politische Ebene ist so persönlich und nahe wie in der Gemeinde. Ich bin froh und dankbar, dass wir in allen Lungauer Gemeinden Kandidatinnen und Kandidaten haben, die mit beiden Beinen im Leben stehen, sich in der Vergangenheit schon dieser großen Verantwortung erfolgreich gestellt haben und das auch in Zukunft tun möchten. Diese Bereitschaft und das gilt für alle, die sich für die Gemeindevertretung zur Verfügung stellen, ist nicht selbstverständlich und so möchte ich an dieser Stelle auch einmal parteiübergreifend 'Danke' sagen."

In welchen Gemeinden rechnen Sie mit Zugewinnen Ihrer Partei in der Gemeindevertretung? Und in welchen Gemeinden fürchten Sie Verluste zu erleiden?
SCHAFLECHNER: "Ich darf nun schon seit fast neun Jahren für unseren Bezirk arbeiten und miterleben, wie sich die Gemeindevertretungen mit den Bürgermeistern und der Bürgermeisterin für ihre Gemeinde einsetzen. In einer Demokratie ist die einzelne Stimme beziehungsweise das Mandat der Auftrag, für eine bestimmte Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Ich hoffe, dass wir auch am 10. März wieder das Vertrauen in den Lungauer Gemeinden erhalten und damit auch einen klaren Auftrag, mit aller Kraft und Zuversicht weiter für die Lungauerinnen und Lungauer zu arbeiten."

Wie viele Bürgermeister in den 15 Gemeinden des Bezirks will Ihre Partei nach der Wahl stellen – was ist Ihr konkretes Ziel?
SCHAFLECHNER: "Wie viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wir nach dem 10. März stellen werden, entscheiden ausschließlich die Lungauerinnen und Lungauer. Gemeinsam haben wir in den letzten Jahren sehr viele Projekte im Bezirk umsetzen können. Dabei wurde auch parteiintern intensiv über die einzelnen Schritte und Vorgehensweisen beraten und diskutiert. Nicht immer war man zu Beginn einer Meinung, aber am Ende gelang es, einen gemeinsamen Konsens zu finden und eine gemeinsame Stimme nach Salzburg zu tragen. Ich glaube, dass dieses Miteinander in den Gemeinden und damit im Bezirk in Zukunft noch wichtiger sein wird."

In welchen Gemeinden konkret glauben Sie, dass es mit dem Verteidigen des Bürgermeistersessels tatsächlich klappen könnte?
SCHAFLECHNER: "In einigen Gemeinden stellt sich nur eine Kandidatin beziehungsweise ein Kandidat der Wahl. Das mag aus Parteiensicht vorab gut erscheinen, demokratiepolitisch zeichnet es aber ein anderes Bild. Immer weniger Menschen erklären sich bereit, für dieses Amt zu kandidieren. Wenn man die Entwicklungen beobachtet, entsteht auch Verständnis, warum dies so ist. Neben der enormen Verantwortung und der persönlichen Haftung mit diesem Amt, nehmen auch die persönlichen Angriffe über alle Kanäle immer mehr zu. Es gibt das Sprichwort 'Wer sich für etwas einsetzt, setzt sich damit auch aus'. Die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, wird immer weniger. Darum bin ich dankbar und froh, dass wir als Lungauer Volkspartei in allen Lungauer Gemeinden Persönlichkeiten haben, die bereit sind, diese so wichtige Aufgabe zu übernehmen."

Auf welche drei großen konkreten Themen setzt Ihre Partei im überörtlichen Wahlkampf?
SCHAFLECHNER: "Jede Gemeinde steht tagtäglich vor großen Herausforderungen – Tendenz und Komplexität steigend –, die es gilt gemeinsam in der Gemeinde, gemeindeübergreifend (Verbände), auf Bezirksebene und zusammen mit dem Land Salzburg zu stemmen. Neben den bekannten Themen wie Infrastruktur, Straßen, Radwege, Gehwege, Brücken, Wasser und Kanal (Kläranlagen) und vielem mehr, konzentrieren sich aktuell viele Gemeinden auf das Thema Sicherheit. Das gesamte Feuerwehrwesen/Rettungswesen spielt eine zentrale Rolle, auch die laufenden Verbesserungen im Hochwasserschutz, Katastrophenschutz und Blackout-Szenarien. Medizinische Versorgung, das gesamte Bildungswesen, Baulandsicherungsmodelle für leistbares Wohnen, Nahversorgung, Sport- und Freizeitangebote, Kultur und selbstverständlich auch eine wirtschaftliche Entwicklung ergänzen noch die Bemühungen der Gemeinden auf den unterschiedlichsten Ebenen.
Überregional setzen wir uns alle sehr stark für den Ausbau der Kinderbetreuung, Schaffung von Seniorenplätzen – inklusive Ausbildung in der Pflege –, sowie die großen Aufgaben im öffentlichen Verkehr und in der Energieversorgung der Zukunft ein. Gerade bei der Mobilität werden wir in Zukunft und in Zusammenarbeit mit dem Land Salzburg noch bedarfsorientierter in den Angeboten werden. Und dabei wollen wir auch die Bestrebungen hinsichtlich einer weiteren Dezentralisierung und damit der Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen im Lungau weiter vorantreiben. So wie es in der Vergangenheit mit der Übersiedelung des Abgabenamtes von Salzburg nach Tamsweg schon erfolgreich gelungen ist. Unser übergeordnetes Ziel: Ein lebenswerter Lungau."

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