Neos Salzburg
Sebastian Huber ortet "Scheitern der Gesundheitspolitik""
„Ein Aussortieren von Patienten nach Bundeslandzugehörigkeit ist ein Scheitern der Gesundheitspolitik", meinte Sebastian Huber (Neos Salzburg). Der Abgeordnete ortet in dem Zusammenhang nicht nur Mängel betreffend die medizinische Versorgung im oberen Murtal sondern auch einen Mangel an praktischen Ärzten beziehungsweise Fachärzten im niedergelassenen Bereich.
TAMSWEG. „Mit großer Bestürzung habe ich die Anordnung des LKH (Landeskrankenhaus, Anm. d. Red.) Tamsweg vernommen, dass die Interne Abteilung bis zum Ostermontag aufgrund von Personalknappheit keine steirischen Patienten mehr aufnimmt,“ kommentierte Neos-Salzburg-Gesundheitssprecher Sebastian Huber bereits Ende der vergangenen Woche, nachdem genannter Schritt bekannt gemacht worden war.
Bei rund einem Viertel aller Patienten des Tamsweger Spitals handle es sich um Steirer; dass nun nur mehr Notfälle aufgenommen werden sollen, stieß bei Huber auf "großes Unverständnis". „Für die regionale Versorgung der steirischen Patienten ist das eine Katastrophe“, meinte Huber. Der steirische Patient zahle ebenso in das österreichische Gesundheitssystem ein wie der Salzburger.
„Ein Aussortieren von Patienten nach Bundeslandzugehörigkeit ist ein Scheitern der Gesundheitspolitik – besonders, weil es Vereinbarungen gibt, wie die grenzüberschreitende Versorgung finanziert wird. Medizinische Behandlungen dürfen nicht an Grenzen haltmachen. Wir brauchen grenzüberschreitende medizinische Zusammenarbeit, vor allem innerhalb von Österreich.“
Sebastian Huber, Neos Salzburg, Landtagsabgeordneter, Gesundheitssprecher
Betroffen von der Sperre seien vor allem Patienten mit Diabeteseinstellungen und Bluthochdruckpatienten; und diese Behandlungen sollten laut Sebastian Huber "gar nicht im Krankenhaus stattfinden". Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) schulde Betroffenen dafür eine niedergelassene Versorgung, "dass diese Patienten überhaupt ins Krankenhaus gehen, ist auf den Mangel an praktischen Ärzten beziehungsweise Fachärzten zurückzuführen", so Huber.
Neos-Kritik an medizinischer Versorgung im oberen Murtal
„Natürlich ist es schwierig, im oberen Murtal neue Ärzte anzulocken und man hat ja in den vergangenen Jahren gesehen, dass auch Salzburger Krankenhäuser eingesprungen sind. Der Mangel an Ärzten und Pflegekräften wirkt sich jetzt aber überall so sehr aus, dass tatsächlich wieder über Zuständigkeiten diskutiert wird,“ so der Neos-Abgeordneter Huber, der in seiner Mitteilung betonte: „Patienten sind in ganz Österreich gleichberechtigt zu versorgen und haben überall den Anspruch auf bestmögliche Versorgung. ÖGK, Land Salzburg und das Land Steiermark müssen aber gemeinsam im Interesse der gesamten Bevölkerung vorgehen.“ Auch die kommenden Verhandlungen über den Finanzausgleich würden im Gesundheitsbereich neue Debatten über abgestimmte und bundesländerübergreifende Versorgungskonzepte für ganz Österreich ermöglichen.
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