Gynäkolgie und Geburtshilfe
"Wir fordern für den Lungau eine Lösung"
Spitzenposition an der Gynäkolgie und Geburtshilfe der Landesklinik Tamsweg ist vakant.
TAMSWEG. Primar Csaicsich geht mit Ende März in den Ruhestand. Was bedeutet das für die Gynäkologie und Geburtenstation am Landesklinikum Tamsweg?
MANFRED SAMPL: „Wir stehen vor einer schwierigen Situation. Die monatelangen umfangreichen Bemühungen, eine Nachfolge zu finden, sind derzeit noch im Ausgang offen, und das trotz europaweiter Ausschreibung und zusätzlichem Angebot einer Kassenstelle sowie eines Lungaubonusses im Gehalt.“
Was heißt das genau?
GEORG GAPPMAYER: „Aktuell wird auf allen Ebenen durch persönliche Gespräche versucht, Gynäkologen für den Lungau zu motivieren. Die Bereitschaft wäre sehr groß, wobei viele allerdings in bestehenden Dienstverhältnissen stehen. Oft hören wir, dass das neue Arbeitszeitengesetz, das seit ein paar Jahren gilt, die Situation erschwert. Das grundsätzliche Wohlwollen der Ärzteschaft ist gegeben.“
SAMPL: „Für uns bedeutet das den klaren Auftrag, mit aller Vehemenz für den Erhalt der Gynäkologie und der Geburtenstation zu kämpfen. Wir fordern die Versorgung unseres Bezirkes von den Salzburger Landeskliniken (SALK) und dem Land ein. Am Mittwoch dieser Woche haben wir einen diesbezüglichen Verhandlungstermin mit diesen beiden Partnern sowie mit von uns kontaktierten Ärzten, die bereit wären, teilweise Dienste an der Landesklinik Tamsweg zu übernehmen.“
Warum wird als Übergangslösung nicht eine Ärzterotation durchgeführt, wie es seit der Umstrukturierung ab 2014 ja immer wieder als positive Möglichkeit dargestellt worden war?
GAPPMAYER: „Der österreichweite Ärztemangel ist auch ein Kernproblem in Salzburg. Darum scheinen derzeit sämtliche Ressourcen gebunden zu sein, was die Situation zusätzlich erschwert. Trotzdem werden wir auch alle diesbezüglichen Rotationsmöglichkeiten genau durchleuchten.“
SAMPL: „Die Geburtenstation will in Tamsweg keiner schließen. Es gilt, durch gemeinsame Anstrengungen eine Ärztin oder einen Arzt zu finden. Die Anreize sind da, wir versuchen alles.“
Ich räume Ihnen eine persönliche Anmerkung ein, wenn Sie dies wünschen!?
SAMPL: „Unser gesamtes politisches Gewicht werden wir – Kollege Gappmayer als Bürgermeister von Tamsweg und Sprecher der Lungauer Bürgermeisterkonferenz, und ich, als Landtagsabgeordneter und Obmann des Regionalverbandes Lungau – einbringen. Unser klares Ziel ist es, die Versorgung für den Lungau dauerhaft aufrechtzuerhalten. Dafür versprechen wir, alles im Rahmen unserer Möglichkeiten zu tun."
GAPPMAYER: „Weil wir ab Herbst ein modernes funktionierendes Krankenhaus, in das 25 Millionen Euro investiert wurden, haben werden, kann es in niemandes Interesse sein, eine Station aufzugeben. Wir fordern für den Lungau eine Lösung ein. Abschließend: Ein Dank an das bestehende Team der Gynäkologie und Geburtenstation, das seit Jahren eine ausgezeichnete Versorgung garantiert.“
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