Grillen
Gut gegrillt, Löwe
Grillen ist die perfekte Möglichkeit, Lebensmittel bewusst zuzubereiten und zu konsumieren.
Von jung bis alt gehört Grillen im Sommer wohl zu den Lieblingsbeschäftigungen der Österreicherinnen und Österreicher. Fast ein Drittel heizt seine Griller sogar wöchentlich an. Es sind also eine Menge Lebensmittel, die über die Grillsaison auf dem Rost landen – und die machen etwas mit uns und unserer Umwelt. Maria Fanninger, Mitbegründerin des Vereins Land schafft Leben, verrät, wie der bewusste Einkauf für einen erfolgreichen Grillnachmittag gelingt.
Bereits marinierte Salate, fertige Saucen und das Knoblauchbaguette, das nur noch ins Backrohr geschoben werden muss: Obwohl beim Grillen das Kochen eigentlich im Mittelpunkt steht, wird hier gerne auf Fertigprodukte zurückgegriffen. Dabei sei gerade ein Grillnachmittag prädestiniert dafür, frisch zu kochen und Saucen, Salate und Co. selbst zu machen, sagt Fanninger: „Gegrillt wird doch meistens, wenn wir Zeit haben – zum Beispiel am Wochenende oder im Urlaub. Und in der Regel sind auch noch mehrere Leute da, die mithelfen können. Es gibt also selten eine bessere Gelegenheit, frische Lebensmittel herzunehmen und selbst zuzubereiten.“
Fertigprodukte enthalten häufig Zusatzstoffe, die diese zum Beispiel haltbar machen oder ihnen einen bestimmten Geschmack verleihen. Nicht immer sind diese Stoffe unserem Körper dienlich, erklärt Fanninger. Wer frisch kocht, kommt ohne all das aus und weiß außerdem genau, was auf ihrem oder seinem Teller liegt. Der Sommer macht es uns besonders leicht, frische Lebensmittel einzukaufen. Immerhin haben zahlreiche Obst- und Gemüsesorten gerade Hochsaison in Österreich. „Saisonales Gemüse und Obst aus der Region punktet nicht nur mit einem kleinen CO2-Fußabdruck. Es enthält durch die kurzen Transportwege und damit kurzen Lagerzeiten in der Regel auch besonders viele Vitamine und Nährstoffe.“ Denn für Obst und Gemüse gilt die Faustregel: je frischer, desto nährstoffreicher.
Das Highlight beim Grillen bleibt für viele das Fleisch. Und genau das soll es auch sein, sagt Fanninger: „Fleisch sollte bewusst konsumiert werden – sowohl aus gesundheitlicher als auch aus ökologischer oder Tierwohl-Perspektive. Das heißt für mich nicht, völlig auf Fleisch zu verzichten. Ich kann aber weniger kaufen und mir dafür ein hochwertigeres Stück gönnen. Für mich ist ein richtig gutes Stück Fleisch dann auch wirklich das Highlight beim Grillen.“ Dabei gehe es nicht nur um die Fleischqualität an sich, sondern vor allem auch um die Bedingungen, unter denen das Fleisch produziert wurde – zum Beispiel, ob das Fleisch aus Österreich kommt und wie das Tier gehalten wurde.
Fanninger: „Wer sich ganz bewusst die Frage stellt, welche Werte ihr oder ihm wichtig sind – sei es jetzt Tierwohl beim Fleisch, kurze Transportwege beim Gemüse oder etwas ganz anderes – der hat beim Einkaufen ganz viele Möglichkeiten, mitzugestalten. Denn mit jedem Griff ins Regal erteilst du einen Auftrag an die entsprechende Produktion.“
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