"Die 'Lehre' muss Chefsache sein"
Das sagt der Werksleiter des Kaco-Standortes in Sankt Michael im Lungau, Gernot Feiel.
SANKT MICHAEL. "Lehrlinge sind die Zukunft eines jeden Betriebes", betont Gernot Feiel, Kaco-Werksleiter in Sankt Michael im Lungau. Aktuell werden dort zehn bis 15 Mechatroniker gesucht; selbst wenn sich eine fertig ausgebildete Fachkraft findet, dauere es eine gewisse Zeit, um die betriebsinternen Anforderungen umsetzen zu können. "Nichts ist daher einfacher, als das Personal selber auszubilden", sagt Feiel. Zurzeit werden bei Kaco acht Lehrlinge ausgebildet; pro Jahr werden zwei weitere aufgenommen; ab Herbst 2018 sogar jährlich drei.
Der Mechatroniker
"Lehrlinge, die mit Auszeichnung abschließen, erhalten bei uns eine Jobgarantie", verspricht Feiel. Bei Kaco werden vorwiegend Mecha-troniker ausgebildet. "Dieser Beruf vereint Aspekte des Mechanikers und des Elektronikers; der Mitarbeiter muss hier multifunktional denken und handeln", erklärt Feiel und ergänzt: "Bei Kaco liegt das Schwergewicht allerdings eher auf der mechanischen Seite." Der Kaco-Manager weiß, wie schwierig es ist, gute junge Leute für die Lehre zu begeistern. "Viele Unternehmer jammern, weil sie vergessen, dass die 'Lehre' Chefsache sein muss; dieses Bemühen muss sein", ist Feiel sicher. "Eltern überantworten einem in einem nicht unkritischen Alter ihre Kinder, damit wir aus diesen etwas machen. Das muss Chefsache sein!"
Dichtungen für Autos
Kaco produziert zu 99,9 Prozent für die Automobilindustrie und hier für alle namhaften Automobil-Hersteller; in erster Linie Dichtungen für den Antriebsstrang sowohl in der Verbrennungs- als auch E-Mobilität.
"Massiver Umsatzzuwachs"
In Summe sind im Produktionswerk von Kaco in Sankt Michael zurzeit 249 Mitarbeiter beschäftigt; mit Ende 2018 sollen es dann bereits 280 sein. Ein massiver Umsatzzuwachs von 35,9 Mio. Euro im Jahr 2016 auf 41 Mio. Euro im Jahr 2017 und mit zu erwartenden 60 Mio. Euro im Jahr 2022 mache laut Feiel die Personalaufstockung notwendig.
Bilden eines Lehrlings-Clusters
Bei der Lukrierung neuen Fachpersonals strebt Kaco auch die Zusammenarbeit mit anderen ortsansässigen Firmen an. So etwa laufe mit Digital Electronics ein Projekt des Lehrlingsaustausches, bei dem die Jugendlichen einmal im Jahr für zwei Wochen in den jeweils anderen Betrieb wechseln. "Das langfristige Ziel wäre sowieso die Installierung eines Lungau-Clusters, in welchem mehrere heimische Unternehmen der Branche involviert sind", sagt Gernot Feiel.
Offensive in Kiga und Schule
Feiel spricht ein Problem seiner Branche an: "Immer weniger Jugendliche tendieren in Richtung Technik. Das hat Gründe, etwa zu wenig Bemühen der Branche, aber auch, weil die demografische Entwicklung mit weniger werdenden Geburten nicht auf unserer Seite ist. So etwa gab es im Lungau 2006/2007 247 Volksschul-Abgänger, 2015/2016 waren es nur mehr 201; und nur 20 Prozent davon entscheiden sich später für eine Lehre", analysiert Feiel. "Wir von Kaco starten hier in St. Michael daher ein Pilotprojekt: Wir werden Kindergarten, Volksschule und Neue Mittelschule entsprechend unterstützen, um das Interesse an Naturwissenschaften und Technik zu fördern", sagt Feiel und erklärt: "Im Land Salzburg gibt es das Projekt Spürnasenecke, auf welches wir aufspringen; hierbei wird Kindern Physik, Chemie und Co. bereits im Kindergarten näher gebracht. Kaco liefert hier nicht nur notwendiges Equipment, sondern hilft auch die Pädagogen fortzubilden. Das Projekt läuft bereits in diesem Schuljahr." Gernot Feiel verrät abschließend noch Folgendes: "Mit dem Verein Wirtschaft Sankt Michael soll außerdem ein Projekt, unter Federführung von 'Recon', realisiert werden, wo unterschiedliche Betriebe zusammenarbeiten, um mit Kindern gemeinsam etwas zu schaffen, etwas, wo alle Berufsbilder benötigt werden und mitwirken können."
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