Bezirk Mattersburg
Klimawandel sorgt für enorme Ernte-Einbußen

Der Hagel hat den Erdbeeren im Burgenland (und in der Marktgemeinde Wiesen) schwer zu schaffen gemacht. | Foto: Hagelversicherung
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  • Der Hagel hat den Erdbeeren im Burgenland (und in der Marktgemeinde Wiesen) schwer zu schaffen gemacht.
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Auch heuer haben Frost und Unwetter die Obsternten zerstört und für massive Ausfälle gesorgt.

BEZIRK MATTERSBURG. Im Zuge der Pressekonferenz zur Erdbeer-Haupternte in der Marktgemeinde Wiesen, den Bericht finden Sie auf Seite 8, hat Obstbauer Michael Habeler auch von den Ernteausfällen beim Obstanbau berichtet.

60% der Ernte vernichtet

Die Ausfälle sind in erster Linie auf die Wetterextreme zurückzuführen. Das starke Unwetter vor wenigen Wochen, mit Hagel und Starkregen, hat zwei Pflückgänge, also rund 60 Prozent der Erdbeer-Ernte vernichtet. "Obwohl das Unwetter so viel vernichtet hat, sind wir noch mit einem blauen Auge davongekommen. Wir haben dennoch genug Ware in hervorragender Qualität. Und wenn keine erneute Wetterextreme dazwischen kommen, können wir noch bis Ende Juni Erdbeeren ernten", berichtet Michael Habeler. Trotz der hohen Ernteausfälle ist der Preis im Vergleich zum Vorjahr unverändert: Jetzt in der Hauptsaison liegt der Kilo-Preis im Durchschnitt bei 12 Euro.

Der Erdbeer-Anbau im Freiland wird immer risikoreicher | Foto: LK Burgenland/ Tesch-Wessely
  • Der Erdbeer-Anbau im Freiland wird immer risikoreicher
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Starke Ausfälle bei Kirschen

Schlimmer sieht es da bei den Marillen aus. "Die Marillen litten deutlich stärker an den Wetterextremen und auch an dem Frost. Wir rechnen heuer mit einem Ernteausfall im Freiland von 70 Prozent österreichweit", berichtet Obstbauer Habeler aus Wiesen. Auch die Kirschen wurden nicht verschont. "Bei den Kirschen ist es besonders schlimm, ein Totalschaden. Die Ernte im Freiland ist komplett zerstört worden vom Hagel beim letzten Unwetter", verrät Michael Habeler. "Das Risiko beim Anbau im Freiland wird immer größer, es rentiert sich wirtschaftlich fast gar nicht mehr im Freiland anzubauen."

Laut der Hagelversicherung Österreich haben die Unwetter im Mai einen Schaden von rund 300.000 Euro im Burgenland verursacht. Betroffen waren rund 1.500 Hektar Ackerfläche.

Klimawandel kostet Geld

„Faktum ist: Der Klimawandel kostet Geld. So entstanden alleine in der heimischen Landwirtschaft in den letzten zehn Jahren Dürreschäden in der Höhe von über 1 Milliarde Euro! Und dabei ist generell aufgrund der Erderwärmung mit einer weiteren Zunahme von Wetterextremen wie Dürre, Hagel, Frost, Sturm, Überschwemmungen etc. zu rechnen. Studien zeigen, dass sich die volkswirtschaftlichen Schäden bis zur Mitte des Jahrhunderts auf durchschnittlich 5 Milliarden Euro und sogar auf über 8 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen werden, wenn jetzt nicht in den Klimaschutz investiert wird. Investitionen in den Klimaschutz sind jedenfalls günstiger“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Geschützter Anbau wird immer wichtiger

"Mittlerweile liegen die Produktionskosten bei Erdbeeren pro Hektar im Freiland bei ungefähr 8.000 Euro", berichtet Michael Habeler. Angesichts der enormen Ernteausfälle ist es kein Wunder, dass vermehrt im geschützten Anbau produziert wird, um den hohen wirtschaftlichen Verlust so weit wie möglich zu minimieren.

Haben Sie auch Schäden vom Hagel in ihrem Garten?

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